Tim Niekamp hat das Start-up VisioLab gegründet

Künstliche Intelligenz in der Mensa

Tim Niekamp ist Absolvent der Hochschule Osnabrück und hat das Start-up VisioLab gegründet. Der 28jährige entwickelt mit seiner Firma ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Kassensystem, das Speisen und Getränke in Mensen und Kantinen visuell erkennt und digital verarbeitet. Mit dem Studentenwerk Osnabrück als Partner ist das Pilotprojekt 2019 gestartet. Ziel ist es, Wartezeiten an den Kassen zu verringern und dem wachsenden Personalmangel im Gastronomiebereich entgegenzuwirken.

Tim Niekamp testet sein Kassensystem in der neuen Bürokantine.
Tim Niekamp testet sein Kassensystem in der neuen Bürokantine.

Wie geht es Deinem jungen Unternehmen in Zeiten von Corona?
Wir haben die Zeit genutzt, um unsere App zu verbessern und die Software weiterzuentwickeln. Aktuell sind wir das einzige Unternehmen, dass diese Technologie unabhängig von eigener Hardware einsetzt. Unser Fokus liegt daher gerade auf einer skalierbaren Cloud-Infrastruktur um das Produkt bald global vertreiben zu können. Ansonsten stehen wir in den Startlöchern, da die Hochschulmensen nach den Semesterferien im Oktober hoffentlich wieder in den Regelbetrieb übergehen können, damit wir unsere Projekte in Osnabrück, Gießen, Hannover, Saarbrücken und Dresden fortsetzen können.

 

In unserem letzten Interview warst Du auf Investor:innensuche. Bist Du fündig geworden?
Ja, sind wir. Die offizielle Meldung dazu werden wir sehr bald verkünden, zusammen mit vielen weiteren spannenden Nachrichten. Dann gehört ihr natürlich zu den ersten die es erfahren!

 

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Was wurde damit schon umgesetzt und welche weiteren Schritte sind geplant?
Wir haben zunächst unseren Gründungsstandort in Osnabrück ausgebaut und ein Büro an der Lotterstraße bezogen. Hier arbeiten mittlerweile 10 Mitarbeitende. Insgesamt sind wir aber 16 Personen und wachsen an mehreren Orten weltweit. Das Team erstreckt sich über Berlin, Neu-Delhi, Boston und Kiew. Wir arbeiten aktuell mit mehreren Catering-Konzernen an einem Launch unseres Produktes, welcher sich ebenfalls Corona bedingt verschoben hat.

Außerdem schauen wir uns internationale Märkte an. Wir haben erst vor wenigen Wochen am “German Accelerator” teilgenommen um uns explizit auf einen Markteintritt in die USA vorzubereiten. Dazu fliegen wir im Oktober nach New York.

Tim Niekamp (Co-Founder & CEO von VisioLab) in seinem neuen Büro an der Lotterstraße.
Tim Niekamp (Co-Founder & CEO von VisioLab) in seinem neuen Büro an der Lotterstraße.

Warum hast Du Dich für Osnabrück als Hauptsitz entschieden, wo Du doch bereits in Berlin, Frankfurt, Zürich und Sydney gearbeitet hast?
Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen sind wir damals im Accelerator Seedhouse gestartet und konnten uns darüber ein hilfreiches Netzwerk, z. B. die apetito AG die dort in der Beteiligungsgesellschaft ist, aufbauen. Justin und ich sind außerdem als Lehrbeauftragte an Uni und Hochschule Osnabrück tätig. Justin doziert am Institut für Kognitionswissenschaften im Bereich des Deep Learning. Privat ist Osnabrück meine Heimatstadt. Hier haben schon meine Eltern und Großeltern Betriebe aufgebaut. Unser Unternehmen wird in den nächsten Jahren weiter international wachsen, Corona hat uns allen gezeigt, dass Remote-Arbeit sehr gut funktioniert, daher werden wir ohnehin da sein, wo Talent ist. Osnabrück ist für mich persönlich die Komfortzone an die ich zurückkehren kann, wo meine Familie und meine Freunde leben und wo ich Kraft tanken kann um die Komfortzone wieder zu verlassen.

 

Mehr Informationen unter www.visiolab.io