Fashion & Design made in Osnabrück
Osnabrück war einst ein bedeutender Standort der Textilindustrie, doch viele Jahrzehnte wurde keine Kleidung in der Region produziert. Nach und nach wächst die hiesige Modeszene wieder. Es gibt inzwischen einige kleine Modeateliers und Fashion-Startups, die zum Teil aus dem Studiengang „Industrial Design“ an der Hochschule Osnabrück hervorgegangen sind.
Ein Beispiel dafür ist Young Diversity. Die Gründer Philipp Wessel und Torben Paul haben sich für den Namenszusatz „The social clothing Brand“ entschieden. Denn ihre Kleidung wird zwar in Ländern wie Bangladesh und China produziert, aber zu fairen Bedingungen. Die Designs für die Kollektionen werden in Osnabrück entwickelt und auch der Vertrieb wird von hier aus organisiert. Gestartet mit einem reinen Online-Shop, betreibt das junge Label aktuell sogar zwei stationäre Verkaufsstellen: das eigene Ladengeschäft in der Altstadt sowie eine Fläche im pop up quartier am Neumarkt.
In der Regel wird Mode, die regional kreiert, vertrieben und veredelt wird, heute im Ausland produziert. Das Label OSNAmerch arbeitet dafür, genau wie die Kollegen von Young Diversity, ausschließlich mit Lieferanten, die Mitglied der Fair Wear Foundation sind. Bedruckt werden Hoodies, T-Shirts und mehr in der hauseigenen Siebdruckmanufaktur. So wird aus jedem der Kleidungsstücke ein echtes Osnabrücker Original.
Unikate sind auch die Accessoires und Schmuckstücke der regionalen Handmade-Szene. Hier wird ausschließlich lokal produziert und häufig werden dafür Materialen „upgecyclet“. Die Auswahl ist vielfältig und überraschend groß, es gibt einige Manufakturen und Ateliers im Stadtgebiet und der Region.
Nur wenige regionale Labels betreiben ein eigenes stationäres Geschäft. Eine Ausnahme bildet ein als Popup-Store gestartete und nun als Concept-Store etablierte Zusammenschluss mehrerer Produzent:innen. Die „Zwischenzeit – Handgemachtes aus Osnabrück“ ist seit einem Jahr am Marktplatz in der Altstadt beheimatet und wurde bereits zweimal als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet. Auch hier spielt Mode eine große Rolle: Taschen und Accessoires von Dümmerkind; Glasschmuck, Ledergürtel und -taschen von Astrid Ottermanns Glas- und Lederwerken sowie Upcycling-Schmuck vom Lieblingsding sind im Sortiment vertreten.
Auch einige lokale Einzelhändler:innen haben regionale Produkte in ihr Sortiment aufgenommen. In der Osnabrücker Innenstadt findet man lokale Labels in inhabergeführten Geschäften wie dem prelle shop, dasökolädchen, die möllering, Schöngeist, hej² oder dem Vindo shop. Die beiden letztgenannten Geschäfte haben sich übrigens auf Second-Hand-Mode spezialisiert – eine weitere Möglichkeit, sich in Osnabrück nachhaltig einzukleiden.