inlingua in Osnabrück
Mehr als eine Sprachschule: Internationale Talente integrieren
Im September 2022 hat Philip Battermann die Sprachschule inlingua in Osnabrück als geschäftsführender Inhaber übernommen. Seitdem entwickeln er und sein Team das Unternehmen beständig weiter – zum „ganzheitlichen Integrationsdienstleister“, wie der 35-Jährige selbst sagt. Sprachbarrieren, interkulturelle Fettnäpfchen, Fachkräftemangel: Die Problemstellungen kennt Battermann genau. Von Verdruss ist allerdings nichts zu spüren. Im Gegenteil: Talente zu stärken und für die Region zu gewinnen treibt ihn an – wofür das Team von inlingua Osnabrück selbst das beste Beispiel ist.
inlingua als Dachmarke ist eine der größten Sprachenschulen weltweit. Ursprungsidee ist, dass Firmen Sprachunterricht für ihre Beschäftigten beauftragen, etwa Englisch, Spanisch oder Französisch. Seit 1990 gibt es inlingua in Osnabrück – als eigenständiges Unternehmen.
Deutschunterricht macht mehr als 90 Prozent aus
„Auch wir machen Englischunterricht für mittelständische und große Osnabrücker Firmen“, sagt Battermann. Aber das Geschäft hat sich deutlich gewandelt. Denn durch die große Zahl an geflüchteten Menschen, die in der jüngeren Vergangenheit nach Deutschland gekommen sind, ist vor allem der Bedarf an Deutschkursen riesig. „Mittlerweile macht der Deutschunterricht bei uns über 90 Prozent aus.“
Grundlegende Deutschkenntnisse in Integrationskursen zu vermitteln ist dabei eine von vielen Aufgaben. Eine andere: Sehr spezifische Deutschkenntnisse in Berufssprachkursen zu lehren. Hier haben Battermann und sein Team größere Expertise aufgebaut. „Wir geben Kurse für internationale Ärzte, Zahnärzte und auch Pflegekräfte“, berichtet Battermann. Dazu gibt es Kooperationen mit verschiedenen Kliniken.
Auch Kurse, in denen sich angehende Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Lkw auf ihre Führerscheinprüfung vorbereiten, zählen zu den Angeboten von inlingua in Osnabrück. „Und wir bieten – als weiteres Beispiel – Berufssprachkurse für Menschen, die in der Finanzwelt arbeiten wollen, etwa im Buchhaltungsbereich.“
Geschäftsbereich für internationales Recruiting einsatzbereit
Mit seinen Aufgaben ist auch das Unternehmen gewachsen. Battermann, der viele Jahre beim Osnabrücker Unternehmen Piepenbrock – zuletzt in der Geschäftsleitung – tätig war, startete bei inlingua mit einem Team von etwa 20 Personen. Mittlerweile sind es mehr als 60 Festangestellte aus 20 Ländern.
Battermann selbst will vorleben, wie sehr Unternehmen von Diversität profitieren können – und wie sinnvoll es sein kann, Menschen Chancen zu eröffnen. Dazu passt, dass auch drei Personen aus der Langzeitarbeitslosigkeit bei der Osnabrücker Sprachschule ihren Platz gefunden haben. „Das klappt nicht immer“, räumt der gebürtige Hagener (am Teutoburger Wald) ein. Aber die Erfolgsgeschichten machen Mut.
Mutig schreitet Battermann auch weiter voran auf dem Weg von der Sprachschule zum „ganzheitlichen Integrationsdienstleister“. Vor allem zwei Vorhaben hat er dabei im Blick:
- Den Aufbau eines internationalen Recruitings, um Unternehmen und Fachkräfte zu vernetzen.
- Die Entwicklung sozialer Integrationsprojekte für die Region Osnabrück.
Ende des Vorjahres kündigte Battermann an, dass der neue Geschäftsbereich des internationalen Recruitings nun einsatzbereit sei. „Mit 23 Kooperationspartnern in fünf Ländern öffnen wir für die Unternehmen in der Region Osnabrück Türen zu qualifizierten Fachkräften und Auszubildenden.“
Angebote für Kursteilnehmer auch außerhalb der Arbeitswelt
Und auch bei den Integrationsprojekten setzt inlingua die Pläne Schritt für Schritt in Taten um. „Die Menschen kommen nicht nur zum Arbeiten hierher, sondern um hier zu leben“, betont Battermann. „Wir wollen dazu beitragen, dass das auch wirklich gelingt.“ Ein Mosaikstein kann dabei die Veranstaltung Laber Rhabarber sein. Alle zwei Wochen kommen interessierte aus den Sprachkursen zum ungezwungenen Austausch zusammen. Einzige Regel: Es wird Deutsch gesprochen.