Studentische Projektmesse der Hochschule Osnabrück

Sechs Zukunftsideen für die Welt von morgen

Studierende der Hochschule Osnabrück haben in diesem Sommersemester sechs „Lösungen für die Welt von morgen“ entwickelt und auf der gleichnamigen Online-Projektmesse vorgestellt. Die beiden besten Ideen erhielten Preise, gestiftet von der Fördergesellschaft der Hochschule Osnabrück und der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung.

Niklas Heuer, Chiara Jensch, Fabienne Nittka, Luka Kindler, Jorit Welzel und Christoph Sopha (von links) haben eine verteilte intelligente Produktionsanlage („smart factory“) optimiert. Ziel des von Prof. Dr. Dirk Rokossa betreuten Projekts war, die Auslastung der robotergestützten Produktionsanlage mit einem neuen Montage-Szenario zu erhöhen. (Foto: Hochschule Osnabrück)
Niklas Heuer, Chiara Jensch, Fabienne Nittka, Luka Kindler, Jorit Welzel und Christoph Sopha (von links) haben eine verteilte intelligente Produktionsanlage („smart factory“) optimiert. Ziel des von Prof. Dr. Dirk Rokossa betreuten Projekts war, die Auslastung der robotergestützten Produktionsanlage mit einem neuen Montage-Szenario zu erhöhen. (Foto: Hochschule Osnabrück)

19 Studierende der Informatik sowie 17 Studierende der Elektrotechnik und Mechatronik an der Hochschule Osnabrück haben in diesem Sommersemester sechs praxisnahe Projekte bearbeitet – teils in Kooperation mit Unternehmen der Region. Auf der Online-Projektmesse „Lösungen für die Welt von morgen“ am 22. Juli stellten je drei Elektrotechnik- und Informatik-Teams Ergebnisse ihrer Semesterarbeiten vor und ernteten viel Lob – sowohl von ihren Betreuern als auch von über 60 Messegästen.

Szenarien virtueller Inbetriebnahmen in einer Smart Factory, selbstfahrendes Modellfahrzeug OSCAR, eine Schließfach-Sharing-App oder sichere Rückverfolgbarkeit von Produktionsketten: Von März bis Ende Juli widmeten sich 36 Fünftsemester der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI) praxisrelevanten Themen. Die Arbeitsgruppen übten sich kurz vor dem Studienabschluss in der interdisziplinären Projekt- und Teamarbeit auf Distanz.

Mit technischen Lösungen die Welt positiv verändern

Die besten Teams der Elektrotechnik- und der Informatik-Sessions erhielten mit 1.000 Euro dotierte Preise, gestiftet von der Fördergesellschaft der Hochschule Osnabrück und der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung. Dr. Thomas Schulze, der Vorstandsvorsitzende der Ulderup-Stiftung, erklärte in seinem Grußwort die Gründe für dieses Engagement: „Erstens sind wir uns sicher, dass Technik vieles dazu beitragen kann, die Welt positiv zu verändern. Zweitens sind technische Lösungen heute meist fachübergreifend und werden in Zukunft kaum von einzelnen Disziplinen zu bewältigen sein. Deshalb finden wir die Projektarbeit an der Fakultät IuI sehr wichtig und förderungswürdig.“

Dr. Schulze wirkte mit Dr. Felix Loske, Prof. Dr. Thomas Mechlinski, Frank Meier, Christian Muris, Prof. Dr. Sandra Rosenberger und Miriam Wassmann in der Jury mit, die die innovativsten Projektarbeiten ausgewählt hat. Die Fachleute aus regionalen Unternehmen und der Hochschule lobten bei der Preisverleihung die durchweg hohe Qualität aller Projekte und sprachen von einer „knappen Entscheidung“.

Ausgezeichnete Projekte: Satellitengestützte Datennetzwerke und „Intelligente Fabrik“ im Fokus

Studierende der Medien- und Technischen Informatik Daniel Vogel, Benno Steinkamp, Christoph Freimuth, Johann Neuhaus und Mai Pietzonka erstellten in ihrem Projekt eine besondere 3D-Visualisierung der Erdkugel. Sie zeigt sowohl Standorte der Betreiber von Satellitennetzen als auch die Satelliten in der Umlaufbahn und die Position von Endgeräte an. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Julius Schöning entstand in Kooperation mit der Osnabrücker G&S IT Group GmbH, die Managementsoftware für Satellitennetzwerke entwickelt und weltweit vertreibt. „Das Unternehmen hat eine Anwendung für die Betreiber erstellt, um die Überwachung und Verwaltung von Satellitennetzwerken zu erleichtern. Sie basierte bisher auf einer konventionellen Kartenansicht“, erzählt der Student Benno Steinkamp: „Mit unserer Lösung können nun wichtige Parameter in 3D dargestellt werden, später lässt sich damit auch das Leistungsverhalten zwischen Endgeräten und Satelliten visualisieren.“

Sechs Studierende der Elektrotechnik absolvierten ihr interdisziplinäres Projekt im Maschinenbau-Labor für Handhabungstechnik und Robotik. Christoph Sopha, Niklas Heuer, Chiara Jensch, Luka Kindler, Fabienne Nittka und Jorit Welzel optimierten eine verteilte intelligente Produktionsanlage („smart factory“), bei der die einzelnen Stationen untereinander Daten austauschen und miteinander kommunizieren können. Ziel des von Prof. Dr. Dirk Rokossa betreuten Projekts war, die Auslastung der robotergestützten Produktionsanlage mit einem neuen Montage-Szenario zu erhöhen. „Damit der Mensch in dem Szenario die Möglichkeit hat, zu interagieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen, war eine bisher noch nicht vorhandene Eingabe erforderlich“, sagt Teamsprecher Christoph Sopha: „Wo vorher ausschließlich eine selbstgesteuerte Anlage war, entstand in unserem Projekt ein komplexeres System – es kann sowohl selbst- als auch menschengesteuert agieren, was die gesamte smart factory flexibler und agiler macht.“

Weitere Zukunftslösungen im kommenden Semester

Die Organisatoren der Projektmesse, Prof. Dr. Winfried Gehrke und Prof. Dr. Frank Thiesing sowie der IuI-Dekan Prof. Dr. Alexander Schmehmann gratulieren den Siegerteams zu ihrem Erfolg und lobten auch die Ergebnisse der anderen Projektgruppen. Ihr Dank ging an die beiden Preisstifter und die Jurymitglieder. Der Studiendekan Thiesing lud alle Anwesenden bereits zur nächsten Projektmesse im kommenden Februar ein: „Auch dort werden Ihnen sicher wieder überraschende, kreative Zukunftslösungen präsentiert.“ Informationen und Kurzvideos zu den Projekten dieses Sommersemesters stehen auch nach der Messe online bereit: www.hs-osnabrueck.de/loesungen-fuer-morgen