Interview mit Claus Haase und Christina Fiebig von der LM IT Services AG

„Ohne Modernen Arbeitsplatz haben Unternehmen im Kampf um die besten Talente eine schlechte Startposition!“

Spätestens seit dem ersten Lockdown im März vergangenen Jahres sind moderne Arbeitsplatzlösungen auf dem Vormarsch. Gerade jetzt gibt es einen Informations- und Gesprächsbedarf. Dazu haben wir das Gespräch mit Vertretern der LM IT Services AG gesucht, die seit vielen Jahren den sogenannten „Modern Workplace“ praktisch umsetzen. Rede und Antwort standen uns Claus Haase, Vorstand von LM und Spezialist für die Implementierung von modernen Arbeitsplatzlösungen und Christina Fiebig, HR-Expertin bei LM.

Claus Haase, Vorstand von LM und Spezialist für die Implementierung von modernen Arbeitsplatzlösungen
Claus Haase, Vorstand von LM und Spezialist für die Implementierung von modernen Arbeitsplatzlösungen

Alle sprechen vom Modernen Arbeitsplatz. Bisher verbinden das viele einfach mit Home-Office. Ist es so einfach?
Claus Haase: Der Moderne Arbeitsplatz ermöglicht an jedem Ort, zu jeder Zeit, schnell und effizient mit Unternehmensdaten und im Zusammenspiel mit KollegInnen zu arbeiten. Der Moderne Arbeitsplatz löst die Grenzen zwischen Büro, Homeoffice oder unterwegs gänzlich auf. Gleichzeitig bekommt die IT mächtige Werkzeuge in die Hand, um Sicherheit, leichte Verwaltung und Bereitstellung zu gewährleisten. Er beschreibt also weit mehr als nur Home-Office. Er ist vielmehr die Klammer für veränderte Wettbewerbsbedingungen und Beschäftigungskonzepte.
Christina Fiebig: Mit einem Modernen Arbeitsplatz macht Arbeit mehr Spaß und ist produktiver. Aber das Wichtigste: Ohne Modernen Arbeitsplatz haben Unternehmen im Kampf um die besten Talente eine schlechte Startposition!

Warum ist besonders das für künftige MitarbeiterInnen so wichtig?
Christina Fiebig: Junge Talente erwarten heute, dass Sie so arbeiten können, wie es zu Ihrem Bild von Beruf- und Privatleben passt. Moderne Software und Hardware, leichter Zugang zu Informationen im Unternehmen, reibungslose Kommunikation, Integration von Chat, Mail, Telefonie, Videokonferenzen, gemeinsame Arbeit an Dokumenten werden als „Must Have“ angesehen und sind für viele Talente wichtiger als Firmenwagen oder sonstige Vorteile. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Employee Experience. Diese Elemente ermöglichen erst eine Vereinbarkeit von Beruf und Individualität herstellen zu können und sich auf seine Stärken zu konzentrieren. “Nine to five” stirbt. In über 500 Bewerberinterviews für unsere Kunden, kommt vor der Frage nach Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten die Frage wie man arbeitet und welche Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort und Arbeitszeit geboten wird. Die Werte verändern sich.

Arbeitswelten haben sich verändert und das muss sich auch in der Technik widerspiegeln.
Arbeitswelten haben sich verändert und das muss sich auch in der Technik widerspiegeln.

Corona hat vielerorts für Erneuerung der Arbeitsstrukturen gesorgt. Ist damit schon alles erledigt?
Claus Haase: Corona ist ein Wirkungstreffer in die alten IT- und Arbeitsstrukturen. Viele Themen, die vor Corona mit Skepsis betrachtet wurden, z.B. die Nutzung von Cloud-Diensten, wurden plötzlich völlig neu bewertet. Aber! Ein Moderner Arbeitsplatz ist mehr als nur die Bereitstellung einer Videokonferenzlösung. Schauen wir hierzu auf das Thema Sicherheit. Wir wissen, dass Netzwerkinfrastrukturen im privaten und öffentlichen Raum oft schlecht abgesichert sind. Daher bekommt der Identitätsschutz der Mitarbeiter eine enorme Bedeutung. Es muss die Zero-Trust Policy gelten. Mechanismen, wie Zweifaktor-Authentifizierung oder KI (Künstliche Intelligenz) basierte Methoden zur Erkennung und Verhinderung von Identitätsraub sind gefragt. Oder nehmen Sie die Verwaltung der Geräte und Daten. Nur durch ein hochautomatisiertes zentrales Geräte- und Datenmanagement können Sie bei Verlust von Geräten sicherstellen, dass die Unternehmensdaten sicher bleiben. Der Mitarbeiter, der beispielsweise sein Smartphone verloren hat, soll sich keine Gedanken machen müssen was die Folgen sind. Er muss darauf vertrauen können, dass nichts passieren kann. Er nimmt ein x-beliebiges Gerät und die automatische Geräteverwaltung sorgt dafür, dass er in 10 Minuten wieder arbeitsfähig ist. Ohne Abstriche im Datenschutz oder der Sicherheit.

Das klingt gut, setzt aber sicherlich noch viel Arbeit voraus?
Christina Fiebig: Man muss die MitarbeiterInnen schon mitnehmen. Viele MitarbeiterInnen haben in den letzten Monaten enormen Einsatz gezeigt. Ohne vernünftige Schulung aber mit dem Wissen, dass es ja irgendwie gehen muss, wurden von den IT-Abteilungen Lösungen eingeführt und von der Belegschaft notgedrungen akzeptiert. Weiterarbeiten wurde möglich gemacht. Jetzt geht es darum, hier konsequent aufzusetzen. Die IT muss fit gemacht werden. Cloudbasierte Systeme für den modernen Arbeitsplatz erfordern andere Qualifikationen als klassische Ansätze. Die Anforderung ist weniger, die Lösungen am Laufen zu halten. Das stellt oft der Cloudanbieter sicher. Der entscheidende Punkt ist es, den Nutzen in der Anwendung zu erkennen, zu transportieren und zugänglich zu machen. Und wo dieser Nutzen liegt, das muss natürlich auch jede/r NutzerIn wissen.

LM IT Services bietet das nötige Knowhow rund um den Modernen Arbeitsplatz.
LM IT Services bietet das nötige Knowhow rund um den Modernen Arbeitsplatz.

Das klingt jetzt sehr akademisch. Können Sie das greifbarer machen?
Claus Haase: Ein einfacher Vergleich erklärt es besser. Früher wurden Mails mit Anhängen hin- und hergeschickt. Mal abgesehen davon, dass der Versand von Mails meist nicht sicher ist. Viel größer war das Problem, dass nach einiger Zeit niemand mehr wusste, wer denn den aktuellen Stand eines Dokuments gerade hat. Bei modernen Arbeitsplatzkonzepten gibt es ein Dokument genau noch einmal. An dem dafür vorgesehenen Ort, gesichert, versioniert und wenn es erforderlich ist auch gem. der gesetzlichen Vorgaben archiviert. In Mails oder Chats wird jetzt nur noch ein Link auf diesen Dokumentort versendet. Änderungen können so leicht nachvollzogen werden. Und eine gleichzeitige Arbeit an diesem Dokument ist möglich. Das ist sehr sinnvoll … letztlich ist es aber eine andere Arbeitsweise. Und die muss erlernt und an die Anforderungen im Unternehmen, für alle handhabungssicher, angepasst werden.

Das sind ambitionierte Herausforderungen. Klingt deutlich umfangreicher als nur Home-Office…
Christina Fiebig: Ja, aber es nützt mehr als es kostet. Und ich weiß, die Wirtschaftsförderung hilft auch bei der Suche nach den richtigen Fördertöpfen für solche Projekte und kennt neben LM auch weitere Unternehmen in der Region, die bei solchen Projekten unterstützen können.

Die LM IT Services AG unterstützt seit 1994 Unternehmenskunden mit Services aus den Bereichen Beratung, Training und individuelle Softwareentwicklung. Mit Programmen wie dem Microsoft Jobstipendium hat sie z.B. zahlreichen Unternehmen und hunderten jungen Talenten geholfen, genau das Know-How aufzubauen, das in IT-Abteilungen erforderlich ist, um die Digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen.

Kontakt: info@lm-ag.de, Stichwort: Moderner Arbeitsplatz