Von Osnabrück nach Sacramento und zurück

Erfolgs-Basketballerin und Biologin Emily Enochs fühlt sich in Osnabrück zuhause

In Osnabrück nahm die Basketball-Karriere von Emily Enochs ihren Anfang. Heute studiert die 23jährige Biologie im Masterstudium an die Universität Osnabrück und geht ihrem Sport weiterhin als Bundesliga-Spielerin nach. Nach mehreren Jahren in den USA fühlt sich die Tochter des US-amerikanischen Fußballprofis und -trainers Joe Enochs in der Hasestadt nach wie vor Zuhause. Der Rekordspieler des VFL Osnabrück absolvierte für den Osnabrücker Verein über 350 Spiele und blieb diesem auch als Trainer eng verbunden.

Zwei Jahre ist es her, da weilte Emily Enochs noch in Kaliforniens Hauptstadt Sacramento. In der 500.000-Einwohner Metropole mit markanter Hochhaus-Skyline besuchte sie nicht nur das College, sondern schloss auch erfolgreich einen Biologie-Bachelor ab. „Der Osnabrücker Campus am Westerberg erinnert mich in vielem an den Campus in Sacramento“, erzählt sie und ergänzt: „Man lernt hier unheimlich schnell neue Leute kennen. Es ist ein Ort zum Wohlfühlen“.

Beim Vergleich der beiden Städte schneide Osnabrück sehr gut ab. „Ich finde Osnabrücks Größe einfach anziehend. Es gibt zudem immer was zu tun, man trifft viele Bekannte und die Altstadt ist natürlich auch herrlich“. Davon, dass das Sportangebot in ihrer alten und neuen Heimat so groß ist, habe sie schon als Kind profitieren können.

Schülerin einer der ältesten Schulen Deutschlands

Bereits im Alter von fünf Jahren zog es die gebürtige Osnabrückerin zum Basketball. Nach Anfängen beim Sportverein Rot-Weiß Sutthausen wechselte Enochs zum Osnabrücker Sportclub (OSC) und bestritt dort erfolgreiche Vereinsjahre. Als Schülerin des hiesigen Gymnasiums Carolinum, eine der ältesten, bis heute bestehenden Schulen in Deutschland, betätigte sie sich zudem kurzzeitig als Leichtathletin im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. „Die Situation, gerade für junge Sportler in Osnabrück, ist toll, sowohl vom Angebot her als auch von der Infrastruktur“, lobt die 23jährige, die neben der deutschen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt.

Von Osnabrück aus mit einem Stipendium in die USA

Mit 17 Jahren folgte der Sprung über den großen Teich nach Kalifornien. Viereinhalb Jahre sollte Enochs am Ende in den USA bleiben. Der Sport habe dort einen noch höheren Stellenwert als in Deutschland, was vor allem für die Schule gelte, die eng mit sportlichen Aktivitäten verknüpft sei, berichtet sie. Ihre in Osnabrück erworbene Basketball-Erfahrung habe ihr ein Stipendium eingebracht, durch welches der lange USA-Aufenthalt überhaupt erst möglich geworden sei. „Es war eine wirklich coole Zeit, aber ich bin auch froh, wieder hier zu sein“, erzählt Enochs und ergänzt: „Osnabrück ist eben mein Zuhause“.

Erfolgreiche Zweitliga-Basketballspielerin

Aktuell pendelt die Erfolgssportlerin drei bis viermal die Woche nach Bielefeld, wo sie beim Basketball-Zweitligisten „Lady Dolphins“ des TSVE Bielefeld aktiv ist. „Das lässt sich gut mit meinem Studium vereinbaren“, erzählt Enochs. Zeit genug für einen Kaffee mit Freunden und Kommilitonen in der Westerberg-Mensa oder in einem der Cafés am beliebten Osnabrücker Adolf-Reichwein-Platz bliebe in jedem Fall.

Eine Lokalität, die den Namen ihres Vaters trägt

Eng verbunden fühlt sich Enochs auch mit zwei besonderen Lokalitäten, in denen sie selbst als Mitarbeiterin wirkt. So sei die „Marktschänke“ in der Osnabrücker Altstadt schon seit längerem nicht nur ein beliebter Anlaufpunkt für Spieler des VFL Osnabrück, sondern habe ihr bereits zu Schülerzeiten häufiger als Ort für Mittagspausen gedient. Bestens bekannt ist sie mit deren Betreiber Rainer Knopp, selbst ehemaliger VFL-Spieler und Freund von Enochs Vater Joe. Nach diesem ist, ebenfalls in der Osnabrücker Altstadt gelegen, sogar eine eigene Bar benannt, die „Joe Enochs Sportsbar“.

Besonderes Flair

„Kürzlich habe ich in der Marktschänke einen ehemaligen VFL-Spieler aus den USA getroffen, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe“, erzählt Enochs. Obwohl dieser nur einige Jahre in Osnabrück Fußball gespielt habe und jetzt für die EM nach Deutschland gekommen sei, habe es ihn wieder hergezogen. „Er hat damals in der Osnabrücker Altstadt gewohnt und er wollte hier einfach nur wieder spazieren gehen und das besondere Flair in sich aufnehmen“.