StoffOS liefert flauschige Lösungen für empfindliche Haut

Lust auf Schnupfen dank richtig gutem Stoff

Im Südkreis Osnabrück, mit dem Naturschutzgebiet „Freeden“ und dem Baumwipfelpfad, spielen Bäume eine große Rolle. Das gilt auch für die StoffOS Gründerin Silke Kretzing. Als Eventmanagerin und Firmenchronistin hat sie ihre, durch Corona „geschenkte“, Zeit ab 2020 sinnvoll für die Planung ihres Green startups StoffOS genutzt. Seit ihrer Jugend ist der in Radevormwald Aufgewachsenen der respektvolle Umgang mit Wäldern wichtig. StoffOS hilft mit weichen, wiederverwendbaren Biobaumwolltaschentüchern Haut und Erde zu schonen. Ganz nach dem Motto: „Mit StoffOS können Papiertücher-Müde unsere Zukunft enkelfit gestalten.“

Im Frühling 2019 stand Silke im Supermarkt vor den doppelt in Plastik verpackten Papiertaschentüchern. Im vier Meter breiten Regal war das einzig Nachhaltige eine Packung Recyclingtücher. „Da müsste doch mal jemand etwas Waschbares anbieten“, dachte sie. Als Allergikerin benutzte sie selbst seit Jahrzehnten die klassisch gewebten Stofftaschentücher.

Gedacht, getan: Zwei Jahre später startete sie als Expertin für Hautpflegetücher die Produktion und den Verkauf von waschbaren Tüchern aus Interlockjersey. Dieses Material holte Coco Chanel von Jersey nach Paris und machte es dort salonfähig. Silke gelang es innerhalb von 18 Monaten, den perfekten Biobaumwolljersey für eine besonders sanfte Hautpflege zu entwickeln. Das hochwertige Saatgut von langfaseriger Bio-Baumwolle und das Pflücken von Hand im idealen Reifegrad sind dabei die beiden wichtigsten Qualitätsmerkmale für die StoffOS-Produkte.

Silke Kretzing vor der ersten Ernte, der so genannten SeedCotton

Die Machart der nachhaltigen Stofftaschentücher verleiht dem klassischen Taschentuch einen modernen Twist! Silke nennt sich jetzt „legale Dealerin für richtig guten Stoff“. Die weiche Qualität ihrer Nasenschmeichler und Rote-Nasen-Verhinderer verhilft ihren Kunden dazu, sich quasi auf den nächsten Schnupfen zu freuen. Die StoffOS sind bügelfrei, noch ein Pluspunkt für Lust auf Veränderung mit mehr Komfort und weniger Arbeit sowie Energieverbrauch.

Erste Individualisierung für das Nasenglück aus Osnabrück

Die TouristInfo Osnabrück bietet Silkes Bio-Taschentücher als Souvenir an. Da die TouristInfo zusätzlich zur Endung „-OS“ im Firmennamen StoffOS einen weiteren Bezug zu Osnabrück direkt auf dem Tuch wünschte, entstand neben der weißen Produktserie die erste Handdruckserie mit Aufdruck. Saisonale Designs gesellten sich dazu. Einige der Motive malte die Osnabrücker Künstlerin Nele Jamin.

Die Produktfamilie wächst mit den Anwendungsbereichen

Nach und nach entwickelte sich das Sortiment gewissermaßen von selbst weiter: StoffOS-Fans fragten nach einer zweiten Größe, außerdem wuchs die Nachfrage nach Servietten. Mittlerweile ergänzen eine mittlere Größe als Multifunktionstuch und eine Stoffserviette mit Knopfloch als Lippenschmeichler und praktisches Zubehör wie eine Edelstahl-Tiny-Box für DIY-Feuchttücher und eine StoffOS-To-Go-Tasche das Sortiment. Sogar einen Schlafanzug hat die Inhaberin aus ihrem Spezialjersey für eine besondere Kundin nähen lassen, und ihr damit einen Traum erfüllt.

Was als Nasentuch mit dem Slogan „NICE TO NOSE & NATURE“ startete, hat sich durch die Kreativität der Anwendenden als Haut-Wellness etabliert und läuft jetzt unter „NICE TO SKIN & NATURE“.

Seit Februar 2024 bietet StoffOS zudem eine Babypflegeserie an, die Eltern, Hebammen und Doulas begeistert. Dank des feinen Materials können sogar die empfindlichen Falten der Babyhaut sanft und natürlich gereinigt werden. Das vermeidet Hautirritationen und spart gleichzeitig Berge von Feuchttüchern und Geld ein.

Inzwischen tritt das kleine Tuch mit großer Wirkung seinen Siegeszug von Osnabrück aus in inhabergeführte Fachgeschäfte zwischen Flensburg und Lindau an. Die Pionierin seit der ersten Stunde ist Stefanie Möllering von die Möllering aus Osnabrück.

Osnabrück als Keimzelle für bewusst nachhaltige Hautpflege

Silke gibt Impulse. Oft geben Gesprächspartner:innen zu: „Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht!“, nachdem sie sie über die Vorteile von Stoff gegenüber der Papieralternative informierte. So haben schon viele begeisterungsfähige OsnabrückerInnen die StoffOS ausprobiert und nachgekauft, um nicht nur sich selbst, sondern auch anderen eine nachhaltige Freude zu bereiten.

Selbst der Wasser- und Energieverbrauch beim Waschen der Stofftücher gewinnt den Fünf-Jahre-Vergleich mit dem Rohstoffverbrauch bei der Papiertücher-Herstellung: Würde man die in Deutschland pro Jahr verbrauchten Papiertaschentücher in Müllwagen packen, wäre die Schlange der 10-Tonner über 90 km lang. Eine Fahrt entlang dieser Schlange würde mit einem Auto bei Tempo 90 rund eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Es sind 134.000 Tonnen Restmüll im Wert von 400 Millionen Euro, die jährlich allein in Deutschland ausschließlich in Form von Papiertaschentüchern anfallen.

Menschen sensibilisieren und weltweit illegale Abholzung verhindern

Silkes primäres Anliegen ist es, dazu beizutragen, illegale Abholzungen weltweit zu minimieren, indem der Hunger nach Papier verringert wird. Holz soll wieder zu langlebigen Produkten verarbeitet werden. Silke motiviert die Vision, den Amazonas Regenwald aufzuforsten, bevor der hiermit verbundene Kipppunkt erreicht wird. Ihr Wunsch: der Regenwald soll seinem Namen wieder gerecht werden und dabei helfen, das Weltklima zu stabilisieren.

Um die Dringlichkeit der Umweltthemen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, gründet sie gerade ihre Redneragentur. Hier hilft ihr die Symbiose aus der Eventagentur Die Eventfee und dem Textservice Die Wortfee.

Die Idee dahinter: Menschen geraten bei dem Wort Klimawandel nicht in den Fluchtmodus, da abstrakte Formulierungen keine Handlungen auslösen. Menschen, die ihre persönlichen Erfahrungen schildern, können hingegen Herzen berühren und Lust auf Veränderung und Freude wecken.

Die Agentur heißt „Speaker4Climate“ und ist ab Frühling 2025 im Web zu finden. Silke kann als Speakerin zu Themen wie „Kleines Tuch, große Wirkung“, „Stoff statt Papier“, „ Anbau von Biobaumwolle in Indien“ und „Bedeutung von intakten Wäldern“ gebucht werden. Ihren ersten größeren Vortrag hielt sie im Zonta Club Osnabrück. Frühbildung im Kontext Umweltschutz ist ihr ebenfalls ein Anliegen, weshalb Silke auch für Workshops in Kindertagesstätten und Schulen gebucht werden kann.

Regionales trifft internationales soziales Engagement

Die Ernte von Hand dauert von November bis Dezember, da Baumwollpflanzen gleichzeitig blühen und reife Früchte tragen.

Die Begegnungen mit vielen Menschen entlang ihrer Fairtrade- und GOTS-zertifizierten Lieferkette in Indien vom Baumwollpflücken auf dem Feld über Schulungsfarm, Fabriken und Nähereien bis zum DIBELLA Wald trafen sie mitten ins Herz. Der Klimawandel wirkt sich extrem auf die Anbaugebiete der Biobaumwolle in drei indischen Staaten aus. 2023 fiel die Ernte 30 % geringer aus als im Vorjahr. Das erklärten die COFA-Bio –Baumwollfarmer:innen Ende November 2023. Der Monsun sei unberechenbar geworden und damit ist die beste Aussaatzeit nur noch eine hochriskante Spekulation.

Für eine intensive Woche war sie Teil einer kleinen europäischen Reisegruppe, die auf eigene Kosten von Hyderabad aus bis Bangalore dem Weg der Biobaumwolle der Firma DIBELLA INDIA folgte. DIBELLA INDIA garantiert 85 % der Jahresernte zu fairen Preisen abzunehmen, und sichert so langfristig den Menschen ein angemessenes und gesundes Auskommen.

Verpackt werden die StoffOS plastikfrei in Pergamintüten oder Papierbanderolen. Dabei helfen in Bad Iburg Betreute des Sanatoriums Kassen und Beschäftigte in der Zweigstelle der Heilpädagogischen Hilfe.

Silke selbst ist gut vernetzt mit Gleichgesinnten. Seit Sommer 2021 ist sie Mitglied der Regionalgruppe der GWÖ, Gemeinwohl Ökonomie Gruppe Osnabrück, und ähnlich lange ist sie bei den Osnabrücker Klimabotschaftern dabei.

Sie ist dankbar für jede/n die oder der bereit ist, zugunsten einer enkeltauglichen Zukunft das Verhalten in Sachen „Stoff statt Papier“ zu überdenken und bestenfalls zu ändern. „Wir haben es in der Hand – jeden Tag. Nachhaltigkeit fängt bei der eigenen Nase und Haut an. StoffOS sind ein bisschen Luxus im Alltag.“