Metin Risopp ist in der Welt zuhause – und in Osnabrück angekommen
Von Berlin zur Bremer Brücke
Berlin, Qatar, Südafrika – Metin Risopp hat die unterschiedlichsten Stationen mitgenommen, bevor es ihn nach Osnabrück verschlug. Seit November 2019 ist er als Veranstaltungsleiter und Sicherheitsbeauftragter des VfL Osnabrück dafür verantwortlich, dass sämtliche Begegnungen im Stadion reibungslos ablaufen. Obwohl er auf seinem bisherigen Berufsweg bereits einiges erlebt hat, vermisst er in der Friedensstadt nichts. Ganz im Gegenteil.
2019 führte Metin Risopps Weg völlig unverhofft nach Osnabrück. Mit dem Aufstieg des VfL in die zweite Bundesliga ging eine ganze Liste mit Sicherheitsauflagen von DFB und DFL beim Verein ein – unter anderem wurde die Anstellung eines Sicherheitsbeauftragten obligatorisch. Kurzerhand entschied man sich einen Experten ins Boot zu holen, der sich bestens mit der Materie auskennt. Der ehemalige Geschäftsleiter des VfL, Jürgen Wehlend, fragte Metin Risopp an.
Eine willkommene Gelegenheit für den gebürtigen Berliner, da er sich ohnehin wieder stärker auf seine Leidenschaft Fußball fokussieren wollte. „Ich bringe 20 Jahre Bundesliga-Erfahrung mit, davon profitiert der Verein in Hinblick auf die zunehmende Professionalisierung des Auftritts. Wir haben ein schönes Paket geschnürt und versuchen, dieses auch zu leben.“ Die Umsetzung sich ständig verändernder Sicherheitskonzepte, die Koordination von Sicherheitskräften sowie die gesamte Planung von Heimspielen und weiteren Events sind Teil des Arbeitsalltags von Metin Risopp.
Sein Platz während der Heimspiele – eigentlich überall zugleich: „Ich muss meine Augen überall gleichzeitig haben.“ So sucht er sich während der Spiele an der Bremer Brücke zumeist einen Platz in den oberen Rängen, von wo aus er das gesamte Stadion im Blick behalten kann.
Angekommen: Familiengründung in Osnabrück
Als Metin Risopp die Stelle bei den Lila-Weißen annahm, zog er mit seiner Frau nach Osnabrück. „Ich musste mich erst dran gewöhnen“, erinnert sich der Großstädter. Inzwischen aber ist er rundum zufrieden: „Wenn man sein ganzes Leben in Großstädten gewohnt hat, sehnt man sich nach etwas Ruhe.“ Mit der Geburt seiner Tochter musste mehr Wohnraum her, also tauschten Metin Risopp und seine Frau Mitte 2020 die Wohnung am Westerberg gegen ein Haus in Hilter im Osnabrücker Land.
Von seinem neuen Wohnort ist Metin Risopp begeistert: Zehn Minuten Fahrzeit bis zu seinem Arbeitsplatz an der Bremer Brücke, das Haus inmitten des Teutoburger Waldes gelegen, der zu ausgiebigen Spaziergängen einlädt. Metin Risopps Fazit zu seinem derzeitigen Lebensmittelpunkt fällt positiv aus: „Ich genieße das hier alles sehr. Mir fehlt eigentlich nichts, Osnabrück gibt mir eher was: Ein superfreundliches Völkchen in einer schnieken, überschaubaren Stadt.“
Die Welt gesehen und erfahren
Eine Initiativbewerbung im Jahr 2000 lenkte den Berufsweg von Metin Risopp, gelernter Bautechniker und Fan der Hertha BSC. Seine Mitwirkung an der Wanderbaustelle zwecks Umbau des Olympiastadions öffnete ihm die sprichwörtliche Tür zur Welt. Es folgten unter anderem Positionen bei der O2-Arena, in Südafrika und als Security- und Event-Management für Veranstaltungen u.a. des Emir von Qatar. Die Liste der Arbeitsorte und Events, die Metin Risopp betreut hat, ist ebenso eindrucksvoll wie lang. Angefangen bei Bundesliga-Spielen über Festival- und Konzertveranstaltungen bekannter Größen der Musikbranche bis hin zum FIFA World Cup 2010 und der Leichtathletik-WM finden sich unterschiedlichste Groß-Events darin, die sowohl national als auch international von öffentlichem Interesse waren.
Man könnte beinahe sagen: Metin Risopp hat die Welt nicht nur bereist, sondern buchstäblich erlebt. Seine Auslandserfahrungen haben für so manchen Perspektivwechsel gesorgt und sein eigenes Leben bereichert: „Mein dringender Appell an andere Menschen lautet: Guckt euch andere Länder an und lernt die Kulturen kennen.“
Kulturelle Begegnungen als Bereicherung für den Fußball
In Qatar habe Metin Risopp das große Glück gehabt, mit Menschen aus 17 verschiedenen Nationen eng zusammen arbeiten zu dürfen. Aus dem Zusammentreffen unterschiedlichster Mentalitäten habe er auch für seine Position als Sicherheitsbeauftragter viel für sich mitgenommen. Vielen Herausforderungen, die er tagtäglich als Veranstaltungsleiter und Sicherheitsbeauftragter erlebt, kann er abgeklärt begegnen: „Der Blick über den Tellerrand ermöglicht eine andere Sicht auf Vieles.“ Eines seiner zentralen Themen: Der adäquate Umgang mit Rassismus in der Bundesliga.