Bundesweit erste Online-Plattform, die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Patienten und Angehörige zusammenbringt
Einzigartiges Pflegeportal
Wer einen Pflegeplatz sucht, kann diesen ab sofort ganz einfach unter pflegeportal-weser-ems.de finden. Zusammen mit Osnabrücks Landrätin Anna Kebschull und Leers Landrat Matthias Groote als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der zwölf Landkreise und fünf kreisfreien Städte in Weser-Ems gab Prof. Dr. Michael Böckelmann, Vorstandsvorsitzender des GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V., im Kreishaus Osnabrück den offiziellen Startschuss für die bundesweit einzigartige Plattform in Weser Ems. Das Pflegeportal Weser Ems führt erstmals überhaupt Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Kommunen und diejenigen zusammen, die einen Pflegeplatz suchen oder brauchen.
Auf dem Portal können Altenheime und Einrichtungen ihre Kapazitäten jederzeit online aktualisieren. Bürgerinnen und Bürger können diese Kapazitäten in der Region mit nur wenigen Klicks online anfragen, statt wie bisher oftmals stundenlang und am Ende erfolglos freien Plätzen hinterherzutelefonieren. Und auch die Krankenhäuser in der Region profitieren. Sie finden unter https://pflegeportal-weser-ems.de zum Beispiel schneller einen Platz für Patientinnen und Patienten zur Weiterversorgung nach Klinikaufenthalten.
„Mit Blick auf die Regionalentwicklung ist das Pflegeportal Weser-Ems ein voller Erfolg und es kommt zum richtigen Zeitpunkt, um den akuten Herausforderungen in der Pflegesituation der Region Weser-Ems zu begegnen. Das Portal hat sich den Titel eines „Leuchtturmprojektes“ ohne Zweifel verdient. Ich rechne fest damit, dass sich eine solche Plattform als fester Baustein in der Pflegestrategie in vielen anderen Regionen in Deutschland durchsetzen wird. Denn für die Pflegeeinrichtungen bedeutet das Pflegeportal eine enorme Entlastung. Sie erhalten die Suchanfragen von Fachnutzern direkt und sparen so Zeit für zusätzliche Telefonate ein. Vom Pflegeportal Weser-Ems werden am Ende alle Beteiligten profitieren“, so Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung.
Das Pflegeportal Weser Ems wird mit rund 78.000 Euro aus dem Förderprogramm „Modellprojekte der Regionalentwicklung“ des Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung“ von Ministerin Birgit Honé unterstützt. Die andere Hälfte der Kosten teilen sich die zwölf Landkreise und fünf kreisfreien Städte in Weser-Ems, die seit Mitte der 90er Jahre in Fragen der regionalen Entwicklung zusammenarbeiten und mit GewiNet als starkem Partner in der Gesundheitswirtschaft Ideengeber für das Projekt „Entwicklung und Erprobung eines Pflegeportals Weser Ems“ sind. Zum offiziellen Start der Online-Plattform sind bereits mehr als 100 der insgesamt rund 550 Pflegeeinrichtungen und zwei große Krankenhäuser eingeschrieben.
Hintergrund
In den im Arbeitskreis zusammengeschlossenen 17 Kommunen im nordwestlichen Niedersachsen leben insgesamt rund 2,4 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 15.000 Quadratkilometern. Die Zahl der Pflegebedürftigen in dieser Region steigt stetig und lag zuletzt bei rund 118.000. Rund 550 Pflegeheime und circa 60 (Reha-)Kliniken, werden durch das Weser-Ems-weit tätige, DSGVO-konforme Pflegeportal zur Suche und Vermittlung von freien Pflegeplätzen in noch nie dagewesener Form vernetzt.
„Wir haben ein für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfreies Angebot mit komfortabler Basissuche geschaffen, das parallel einen qualifizierten Expertenzugang für Senioren- und Pflegestützpunkte sowie die Sozialdienste der (Reha-)Kliniken bietet. Mit dem Pflegeportal Weser-Ems setzen wir bundesweit ein Zeichen“, so Landrat Matthias Groote. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft richtete dafür einen besonderen Dank an GewiNet: „Ohne die Kompetenz in der Gesundheitswirtschaft und das starke Netzwerk von Kliniken, Ärzten, Unternehmen und Hochschulen zwischen Osnabrück, Oldenburg und der Nordseeküste hätten wir das in dieser kurzen Zeit so nicht geschafft.“ Das Projekt zeigt, wie man in einem starken Netzwerk mit 17 Kommunen alle Beteiligten zum Thema Gesundheit zusammenbringen, die Städte und Landkreise als vermittelnde Instanz integrieren und so gemeinsam beim Thema Pflege vorangehen kann.
Landrätin Anna Kebschull sieht in dem Pflegeportal Weser-Ems eine große Chance für die Bürgerinnen und Bürger. „Durch die Zusammenarbeit von Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Senioren- und Pflegestützpunkten bieten wir bei der Suche nach einem Pflegeplatz rasch digitale Hilfe. Das Pflegeportal Weser-Ems ergänzt sinnvoll die persönliche Pflegeberatung der Senioren- und Pflegestützpunkte in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Weser-Ems.“ Sie freue sich über dieses zusätzliche Angebot, für den der Landkreis Osnabrück die Themenpatenschaft übernommen hat.
„Wir können stolz darauf sein, zum Start bereits sehr viele Einrichtungen in der Region Weser-Ems eingebunden zu haben und so schon jetzt einen echten Mehrwert zu bieten, der mit jeder hinzugewonnenen Einrichtung größer wird. Das Ergebnis besitzt Pilotcharakter für Gesundheit und Pflege in ganz Deutschland“, freut sich Prof. Dr. Michael Böckelmann.
In der Summe ist das Pflegeportal Weser-Ems ein Gewinn für alle: Für diejenigen, die einen Pflegeplatz suchen, weil ihnen schon mit wenigen Angaben angezeigt wird, ob innerhalb eines gewählten Umkreises Plätze frei sind und wie sie direkt mit dem Haus Kontakt aufnehmen können. Für die Pflegeeinrichtungen, die zum Beispiel die Schnittstelle zum Belegmanagement nutzen können, um freie Plätze automatisch ins System einzuspielen und tagesaktuell aktiv darauf hinzuweisen, ob sie überhaupt freie Plätze haben. Und für die Kliniken, weil sie Patientenprofile mit spezifischen, anonymisierten Kriterien wie eine bestehende Demenz oder den Bedarf an palliativer Versorgung einstellen und so ganz gezielt einen geeigneten Pflegeplatz finden können.
„Das gemeinsame Projekt in Weser-Ems hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig die digitale, regionale Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen ist. Der damit einhergehende Erfolg ist ein positives Beispiel auch für weitere Regionen in Deutschland, digitale Portale zur effizienten Vermittlung von Kapazitäten in allen relevanten Versorgungsbereichen einzuführen. Denn am Ende profitieren nicht nur die professionellen Anwender, sondern vor allem die Patienten“, so Maximilian Greschke, Recare Deutschland GmbH. Das Pflegeportal Weser-Ems ersetzt dabei nicht das Gespräch zwischen Betroffenen und Einrichtung. „Es erleichtert jedoch das Finden eines Kurz- oder Langzeitpflegeplatzes enorm“, sind sich die GewiNet-Projektleiterinnen im Pflegeportal Weser-Ems, Maren Konersmann und Barbara Raude einig.