Letehaimanot Tekeste Okube sorgt für innovative Sichtweisen auf Solartechnologie

In Osnabrück Lichtblick gefunden

Als Letehaimanot Tekeste Okube im Rahmen einer akademischen Weiterbildung ein Praktikum bei dem Osnabrücker Umweltdienstleister Hellmann Process Management GmbH & Co. KG (hpm) absolvierte, erkannte Geschäftsführer André Pohl unmittelbar das fachliche Potenzial der Ingenieurin. Bereits vor Ende der Praktikumszeit bot er ihr eine unbefristete Festanstellung in dem Unternehmen mit Schwerpunkt Umwelt- und Abfallmanagement an. In ihrer neuen Heimatstadt Osnabrück fühlt sich die aus Eritrea stammende Fachkraft willkommen und hofft, diese Erfahrung bald auch mit ihrer Familie teilen zu dürfen.

Letehaimanot Tekeste Okube und Osnabrück haben sich gesucht und gefunden.
Letehaimanot Tekeste Okube und Osnabrück haben sich gesucht und gefunden.

Seit Februar 2020 arbeitet Letehaimanot Tekeste Okube als Consulting Umweltmanagement bei hpm und treibt das Forschungsprojekt, das während des Praktikums auf den Weg gebracht wurde, weiter voran: Gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern forscht sie an Möglichkeiten, ausrangierte Lithium-Batterien für Solartechnologie nutzbar zu machen. „In Deutschland stellt Solartechnologie nur eine von vielen Optionen dar, in Eritrea war und ist sie eine Notwendigkeit“, erklärt Letehaimanot Tekeste Okube die Tatsache, dass die Forschung in diesem Sektor in ihrem Heimatland weiter fortgeschritten ist.

Nicht nur ihre Tätigkeit begeistere sie, auch „das tolle Arbeitsklima“ schätze sie besonders an ihrem Arbeitgeber. In Osnabrück selbst sei sie ebenfalls gut angekommen. Die kleinen Läden und die internationalen Restaurants in der Innenstadt – in direkter Nähe zu ihrer Wohnung – gefallen ihr ebenso gut wie die nahegelegenen Möglichkeiten zum Joggen. „Osnabrück ist eine kleine Stadt, aber man hat alles, was man braucht.“

Faszination regenerative Energiequellen

Ihre Leidenschaft für die Thematik basiert auf ihrer Familiengeschichte. Jahrelang hatte ihre Familie, die in der Nähe der eritreischen Hauptstadt Asmara lebte, keinen Zugang zu Elektrizität. Die Solaranlage, die ihr Vater kaufte, um das Haus mit Strom zu versorgen, wurde zum Game Changer. „Zu sehen, welche Veränderungen das insbesondere für die Kinder und Frauen gebracht hat, fasziniert mich bis heute.“

Letehaimanot Tekeste Okube sorgt bei dem Osnabrücker Umweltdienstleister Hellmann Process Management GmbH & Co. KG (hpm) für innovative Sichtweisen auf Solartechnologie.
Letehaimanot Tekeste Okube sorgt bei dem Osnabrücker Umweltdienstleister Hellmann Process Management GmbH & Co. KG (hpm) für innovative Sichtweisen auf Solartechnologie.

Irrfahrt durch Europa

Letehaimanot Tekeste Okube verfügt über jahrelange Erfahrung im Bereich Photovoltaik-Anlagen-Entwicklung und -Testung. Nach ihrem Studium in Electricity war sie von 2005 bis 2015 als Solar Technician und als Technical Manager bei Phaesun Asmara P.L.C., Tochtergesellschaft eines deutschen Unternehmens, tätig. 2015 folgte sie der Einladung des Unternehmens zu einem Workshop in Deutschland und fasste den Entschluss, in Europa zu bleiben.

Auf dem Weg zum Asylantrag folgte ab 2015 eine Odyssee mit Stationen in Dänemark, Hannover, Osnabrück und Bremen. Sie absolvierte einen Sprachkurs und nahm von 2018 bis 2019 an einer Weiterbildung an der Universität Bremen teil, die sie schließlich zu hpm nach Osnabrück führte.

Hoffnung auf eine friedliche Heimat

Letehaimanot Tekeste Okube ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Mehrere Stunden täglich verbringt sie per Videotelefonie Zeit mit ihrer Familie. Bislang war es ihr nicht möglich, ihre Familie nach Deutschland zu holen. Seitdem sie hier lebt und arbeitet, setzt sie alle Hebel in Bewegung, um ihrer Familie eine sichere Zukunft fernab der äußerst prekären politischen Situation in Eritrea zu bieten.

Sie sei dankbar dafür, dass ihr in Deutschland dank Sprachniveau und Arbeitsvertrag neue Perspektiven aufgezeigt wurden. Nachdem die vergangenen Jahre von Umbruch und Aufbruch geprägt waren, wünscht sie sich Beständigkeit: „Ich hoffe sehr, dass Osnabrück meine letzte Station sein wird. Ich fühle mich hier sehr wohl.“