Julian Strotmann von JF Messekonzept
Bundesweite Berufsorientierung mit Osnabrücker Know-how
„Wir können uns vor Anfragen gar nicht retten. Im Moment ist einfach super viel los.“ Wer Julian Strotmann gegenüber sitzt, trifft auf einen merklich zufriedenen Gesprächspartner. Der 25-Jahre junge Osnabrücker ist stellvertretender Geschäftsführer von JF Messekonzept. Das Unternehmen hat sich auf die Veranstaltung von Karriere- und Bildungsmessen spezialisiert.
Die Geschäftsräume an der Hermann-Ehlers-Straße im Süden Osnabrücks, wenige Hundert Meter von der A30 entfernt, wirken funktional und unscheinbar. Aber sie sind die Schaltzentrale für große Messen in Hamburg, Berlin, Frankfurt oder Heilbronn, die Jahr für Jahr zehntausende Menschen anziehen.
Drei Messen organisiert das Unternehmen. Die ABI Zukunft, Berufsinformationsmesse für die Zeit nach dem Abitur, findet aktuell an 15 Standorten statt. Sie reichen von Hannover bis Ulm. Die JOBMEDI, Berufsmesse für Gesundheit, Pflege und Soziales, gibt es an den vier Standorten: Essen, Hannover, Berlin und Heilbronn. Und die Ausbildung 49 schließlich ist die größte Berufsorientierungsmesse für Stadt und Landkreis Osnabrück.
Große Zahl an Abiturienten und fehlende Fachkräfte: JF Messekonzept ist gefragt
„In den letzten Jahren hat sich einfach bestätigt, dass es genau das richtige Konzept ist“, sagt Strotmann. Die Zahlen geben ihm Recht, etwa zum Abitur. Denn der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die 2022 die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife erwarben, lag laut offiziellen Zahlen bei 48,4 Prozent. Die Zielgruppe ist also riesig. Und die Bereiche Sozialarbeit und Sozialpädagogik sowie Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege zählen zu den Berufen mit den größten Fachkräftelücken.
Der Orientierungsbedarf ist allerorten groß. Im Wintersemester 2021/2022 gab es deutlich mehr als 20.000 Studiengänge an Deutschlands Hochschulen. Zugleich setzt sich auch bei zahlreichen Unternehmen die Erkenntnis durch, dass sie mehr darin investieren müssen, Auszubildende zu gewinnen. „Die Unternehmen müssen angreifen und auch stärker Abiturienten für eine Ausbildung gewinnen“, erklärt Strotmann.
Spürbarer Drang, etwas zu bewegen
„Angreifen“, das Wort passt zum engagierten Auftreten des 25-Jährigen. Er wirkt dabei zielstrebig, mit der Lust, Neues zu wagen. Nach einer Ausbildung als Hotelfachmann arbeitete er beim Flughafen Münster/Osnabrück an der Einlasskontrolle, dann bei der Deutschen Post. Es waren – bedingt durch die Pandemie – herausfordernde Zeiten. „Ich wollte einen Job, der dynamisch ist, bei dem man rauskommt und etwas bewegen kann.“ Im Oktober 2020 fing Strotmann bei JF Messekonzept an. „Hier macht es mit dem Team unglaublich Spaß.“
Strotmann, so ist es angedacht, soll einmal in die Fußstapfen von José Rodrigues Freitas treten. Der gebürtige Portugiese hat JF Messekonzept 2010 gegründet. Sein eindrucksvoller Werdegang lässt sich im regionalen IHK Magazin nachlesen. Freitas hatte sich in vielen Berufsfeldern probiert, bevor die Erfolgsgeschichte der Messeagentur begann. „Ich hatte schon immer den Drang, etwas zu bewegen und Ideen zu verwirklichen“, wird er zitiert.
Das Herzstück: die Organisation der Messen vor Ort
14 Jahre nach der Gründung besteht das Team nun aus 19 Personen. „Wir sind Veranstalter und Organisator, bei uns liegt alles in einer Hand“, erklärt Strotmann. Zu den Arbeitsfeldern zählt das Anwerben und Betreuen von Kunden und die Organisation der Messen vor Ort. „Die Organisation ist unser Herzstück. Die Kolleginnen und Kollegen sind in alle Abläufe von A bis Z involviert.“ Terminplanung, Messehallen finden, Messebau, Messetechnik, Sanitätsdienst, Catering, Security: alles aus einer Hand. Auch die Marketing-Konzepte für die Veranstaltungen werden in Sutthausen erdacht und umgesetzt.
Die nächsten Messen stehen vor der Tür. Am 8. Juni 2024 die ABI Zukunft in Regensburg, danach geht es im Wochen-Rhythmus weiter nach Pforzheim, Frankfurt, Heilbronn und Ulm. Strotmann freut sich drauf. Er ist überzeugt: „Wir verkaufen etwas, was den Unternehmen nachhaltig Erfolg bringt und ihre Zukunft stärkt.“