Mit Quii auf Erfolgskurs
Startup ermöglicht kleinen und mittelständischen Unternehmen den niedrigschwelligen Einstieg in das Thema mentales Wohlbefinden
Dass Erfolg und Produktivität eines Unternehmens eng mit der Zufriedenheit und Gesundheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verknüpft ist, ist eine mittlerweile weit verbreitete Einsicht unter Firmen und Verantwortlichen. Besonders die mentale Gesundheit rückt in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus. Eine Herausforderung dabei: Mittelständischen Unternehmen fehlt es hier oftmals an passender Unterstützung. Mit Quii möchten Niklas Schwichtenberg und sein Team dieses Thema angehen.
Eine überholte Unternehmenskultur und Missstände in der Kommunikation führen häufig dazu, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz nicht wohlfühlen. Insbesondere für jüngere Generationen ist dieser Umstand allerdings nicht akzeptabel, weiß Schwichtenberg. Sie fordern eine Veränderung der Arbeitskultur, die mentales Wohlbefinden adressiert.
Genau hier setzt Schwichtenberg mit dem Osnabrücker Startup Quii an: Mittels eines Assessment zum Status Quo etablierter Maßnahmen und Angebote, darauf abgestimmte Online- und Offline-Seminare, einer App mit wissenschaftlichen Testverfahren und darauf aufbauende Beiträge können sich sämtliche Personen im Unternehmen eigenständig mit der Thematik mentales Wohlbefinden befassen. Quii sieht hierbei eine großartige Gelegenheit, gleichzeitig mentale Probleme im Arbeitskontext zu enttabuisieren.
Teilnehmende Unternehmen erhalten neben einer Toolbox mit konkreten Handlungsempfehlungen und nützlichen Werkzeugen für die alltägliche Arbeit auch ein Siegel, das den Unternehmen helfen soll, ihre Bemühungen nach außen zu kommunizieren.
Eigene Erfahrungen als Haupt-Motivator
Mentales Wohlbefinden spielt für Quii-Gründer und Geschäftsführer Schwichtenberg auch biographisch eine zentrale Rolle. Durch seine Erfahrungen als Pflegehelfer in einem Seniorenzentrum konnte er am eigenen Leib erfahren, wie stark Arbeit belasten kann. Fehlende Softskills, geringe Wertschätzung, kaum Feedback und weitere Faktoren haben das mentale Wohlbefinden stark beeinträchtigt. „Die meisten Unternehmen bieten einen Zuschuss zur Fitnessstudiomitgliedschaft an, aber kaum ein Unternehmen investiert in das mentale Wohlbefinden der eigenen Angestellten“, bemängelt der Gründer von Quii.
Dass sich hier viele kleine und mittlere Unternehmen schwertun, liege vor allem an unpassenden Angeboten, einem schwer kalkulierbaren Kosten-Nutzenverhältnis und sich verändernden Herausforderungen der Arbeitszeitgestaltung. Schwichtenbergs Ziele sind klar abgesteckt und ambitioniert: „Wir möchten zur führenden Plattform für mentales Wohlbefinden im Arbeitskontext in Deutschland werden“, so der Startup-Unternehmer.
Schwichtenberg zählt auf ein engagiertes Team, das vom Q1-Hafen-Campus die Produkte fortlaufend weiterentwickelt. Malte Syndicus ist einer dieser Mitarbeiter. Neben Fragen rund um Kommunikation fallen die Entwicklung und Wahrung der Corporate Identity in seine Zuständigkeit. „Ich glaube, in Zukunft wird kein Unternehmen mehr um das Thema mentale Gesundheit herumkommen“, ist der studierte Industriedesigner überzeugt. Assessments, Seminare, Siegel und App seien für ihn mehr als nur einzelne Produkte. Syndicus begreift sie als Baustein für weitreichende Entwicklungsprozesse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hierdurch sieht er sich in seiner eigenen Arbeit motiviert.
Mentales Wohlbefinden zentrales Thema moderner Arbeitskultur
Wichtige Meilensteine sind bereits genommen. So gibt es erste Unternehmen, die gemeinsam mit Quii das mentale Wohlbefinden im Unternehmen steigern wollen. „Mir ist bewusst, dass das mentale Wohlbefinden meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zukunft immer wichtiger werden wird“, so beispielsweise Louis Pötter, Geschäftsführer der Pötter-Klima GmbH aus Georgsmarienhütte. Außerdem ist die Quii-App, die den Prozess auf individuelle Basis unterstützen soll, schon seit längerem im AppStore und Google PlayStore abrufbar. Auch unabhängig vom Unternehmen kann das Angebot also in Anspruch genommen werden.
Mit Hilfe von App-eigenen Videobeiträgen, passgenauen Hinweisen und Tipps unterstützt die App Menschen im Arbeitskontext, die gewonnenen Erkenntnisse aus den Seminaren in die Praxis umzusetzen. Stressmanagement, Persönlichkeitsentwicklung oder die Verbesserung der Belastungsfähigkeit seien nur einige der Aspekte, für welche Quii als umfassendes Hilfsmittel genutzt werde, betont Schwichtenberg.
Für Unternehmen sei Quii auch deshalb interessant, weil kein Vorwissen und keine speziell dafür verantwortliche Person im Unternehmen benötigt wird. Zusätzlich sollen die Unternehmen untereinander vernetzt werden und somit auch vom Erfahrungsaustausch profitieren. „Wir sind Teil eines umfassenden Netzwerkes hier in Osnabrück, über das wir uns sehr freuen und in das wir uns auch selbst engagiert einbringen“, so Schwichtenberg.