Die Smart City Osnabrück wächst am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium

Pflanzensensorik hilft bei bedarfsgerechter Bewässerung von Bäumen

Eine etwas andere Biologie-Stunde fand auf dem Schulhof des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums statt. Im Rahmen der Smart City Osnabrück wurden Jungbäume eingepflanzt, die mit einer besonderen Technik versehen wurden. Durch die angebrachte Sensorik können Schülerinnen und Schüler genau nachvollziehen, wie es ihren Bäumen geht.

Fünf Personen stehen vor einem Baum. Eine Frau hält ein Smartphone hoch, auf dem sie eine App präsentiert.
Stellten die smarte Baumsensorik vor (v.l): Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, Schulleiterin Uta Wielage, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Martin Kuppelmayr (SWO Netz GmbH) und Daniel Mentlage (iotec).

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter: „Mit diesem Beispiel wird gezeigt, dass smarte Technik uns Menschen an vielen Stellen helfen kann. Hier wird mit der Pflanzensensorik und einer dadurch ermöglichten bedarfsgerechten Bewässerung deutlich, dass wir durch intelligente Systeme zum Beispiel wichtige Ressourcen schonen können.“ Schulleiterin Uta Wielage ergänzt: „Die Daten werden direkt von unseren Schülerinnen und Schülern der Oberstufe genutzt, so zum Beispiel im Seminarfach Ökologie und Nachhaltigkeit. Das ist ein großer Vorteil, so praxisnah Technik und Methoden im Unterricht einsetzen zu können.”

Die Daten des Baumes werden mittels des LoRaWAN-Funknetz der SWO Netz übertragen. Die Sensorik wurde durch Fördergelder der Smart City Osnabrück von Stadt, Stadtwerken und SWO Netz angeschafft. Eine weitere Sensorik wird an der Nackten Mühle gepflanzt, so dass auch hier Interessierte verschiedene Informationen zu Baum und Boden abrufen können. Die Jungbäume sind eine Spende des Naturschutzbund Deutschlands (NABU).

Die Sensoren stammen von dem Osnabrücker Unternehmen iotec und senden vielfältige Daten aus verschiedenen Bodentiefen. So kann etwa das pflanzenverfügbare Wasser überwacht oder die Berechnung der Wasserreserve im Boden erfolgen. Darüber hinaus kann durch eine Integration von Niederschlagsvorhersagen abgeschätzt werden, wie und wann der Baum bewässert werden muss.

Martin Kuppelmayr, SWO Netz GmbH, erklärt die Vorzüge einer solchen Sensorik: “Durch häufiger auftretenden Starkregenereignisse sowie anhaltenden Hitzeperioden wird der Wasserhaushalt des Bodens zunehmend beeinträchtigt. Durch eine Anzeige der Bedarfe der Pflanzen und die entsprechende bedarfsgerechte Bewässerung können so Ressourcen geschont werden.” Die Daten des Baumes werden mittels des LoRaWAN-Funknetz der SWO Netz übertragen.

Durch einen QR-Code am Baum können Schülerinnen und Schüler zukünftig direkt mit ihrem Smartphone auf die Messwerte zugreifen. Magdalena Knappik, Sachgebietsleitung Stadt- und Regionalentwicklung bei der Stadt Osnabrück, macht deutlich, warum ihr das Projekt sehr am Herzen liegt: “Mit der verbauten Pflanzensensorik machen wir die Entwicklung zur Smart City für eine weitere Gruppe ganz nah erfahrbar. Uns ist wichtig, dass eine intelligente Stadt nicht nur ein abstraktes Konzept ist, sondern ganz direkten Nutzen bringen kann: für die städtische Resilienz und unser Klima.”

Hintergrund: Das vom Bundesministerium des Innern mit 3,45 Millionen Euro geförderte Kooperationsprojekt „Smart Region“ von Stadt und Stadtwerken Osnabrück AG sowie der SWO Netz GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, Osnabrück in den nächsten Jahren technologisch fortschrittlicher, inklusiver, nachhaltiger und lebenswerter für seine Bewohnerinnen und Bewohner zu gestalten. Ausgehend von der Smart City Osnabrück soll durch einen engen Austausch mit dem Landkreis zudem der Weg zur Smarten Region Osnabrück geebnet werden. In diesem Rahmen werden eine offene Datenplattform und ein Dialog- und Beteiligungsportal aufgebaut, sowie eine Offensive zur digitalen Teilhabe und Qualifizierung gestartet. Darüber hinaus ist ein Digitales Cluster geschaffen worden, das Akteure zusammenbringt, welche die Stadt und Region Osnabrück mit technologischen Innovationen voranbringen wollen.

 

PM vom 17.01.2023 | Pressekontakt: Nina Hoss | Telefon: 0541/323-4681 | E-Mail: hoss.n@osnabrueck.de