Katrin Meyer von den Stadtwerken Osnabrück

„Wir werden nichts tun, was nicht nachhaltig ist“

Vom Trainee zur Leiterin von Unternehmensentwicklung und Vorstandsreferat: Katrin Meyer ist bei den Stadtwerken Osnabrück einen eindrucksvollen Weg gegangen. Und der ist nach fast 16 Jahren noch lange nicht am Ende. Denn die 41-Jährige ist mittendrin in der Herausforderung, ihren Teil dazu beizutragen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. 

Mehr als 1.400 Mitarbeitende sind in der gesamten Stadtwerke-Gruppe beschäftigt. Katrin Meyer ist seit 2008 dabei.

Nach dem Abitur in Papenburg im nördlichen Emsland und einer Ausbildung zur Bankkauffrau entschied sich Meyer für das Studium des Öffentlichen Managements an der Hochschule Osnabrück. „Genau das hat mich sehr gereizt: Fragestellungen zu bearbeiten, die über das rein Betriebswirtschaftliche hinausgehen“, sagt Meyer. „Mir war es wichtig, einen Beruf zu ergreifen, der mir das Gefühl gibt, etwas Sinnvolles zu leisten und etwas für Menschen zu bewegen.“

Dass die Stadtwerke Osnabrück bzw. die gesamte Stadtwerke-Gruppe mit der SWO Netz, der SWO Mobil, der WiO (Wohnen in Osnabrück GmbH) und der OPG (Osnabrücker Parkstätten Betriebsgesellschaft) dafür eine gute Adresse sind, lag für Meyer auf der Hand. Ob Strom, Gas, Wärme, Wasser, Abwasser, Telekommunikation, Bäder, Busse, Parken oder Wohnen: „Ohne die vielfältigen und zuverlässigen Stadtwerke-Leistungen säßen wir im Dunklen, im Kalten und auf dem Trockenen.“

Mit Blick auf die großen Zukunftsaufgaben Energie- und Wärmewende, Mobilitätswende und digitale Transformation sei dies umso bedeutender: Nichts geht ohne die Stadtwerke. Und genau deshalb ist auch Katrin Meyers Rolle von grundlegender Bedeutung. Über die Interview-Anfrage wundert sie sich trotzdem – „eigentlich bin ich ja immer im Hintergrund tätig“, sagt sie. Dass allerdings mit merklicher Freude und auch Tatendrang.

Schnittstelle im großen Osnabrücker Netzwerk

„Seit 1. Januar 2023 bin ich Leiterin von Unternehmensentwicklung und Vorstandsreferat“, erklärt Meyer, die ihren ersten Arbeitstag bei den Stadtwerken am 1. August 2008 hatte. „Und ich baue jetzt mit einem dritten Team die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf.“ Das stehe nicht mehr bei ihrer Stellenbezeichnung dabei. „Es passte einfach nicht mehr drauf“, sagt Meyer verschmitzt.

„Mein Herz schlägt für die Themen Strategieentwicklung, Zukunftsausrichtung und das Aufsetzen der dafür notwendigen Prozesse“, erklärt die gebürtige Ostfriesin. Aktuell ist bei den Stadtwerken vieles im Umbruch, die Vorstände Daniel Waschow und Dirk Eichholz sind seit August 2023 im Amt. „Wo soll die Reise hingehen, worauf konzentrieren wir uns, wo wollen wir 2030 stehen? Von der ersten Idee bis zur Umsetzung begleite ich diesen Prozess“, schildert Meyer.

Dabei gehe es nicht darum, in die operative Arbeit einzelner Bereiche einzugreifen. „Es geht vielmehr darum, den Rahmen zu schaffen, damit sich Vorstand, Top-Management und weitere entscheidungsrelevante Köpfe, auch mit externer Expertise, bestmöglich austauschen können.“ Prozesse aufsetzen, um Grundsatzfragen zu klären, aber auch für den zielführenden Austausch im Alltag – diese Aufgabe setzt Meyer in die Tat um. Dazu passt auch, dass Meyer im großen Netzwerk der Stadtwerke oft eine Schnittstellenfunktion hat, etwa wenn es um den Austausch mit der Stadt Osnabrück geht, die Eigentümerin der Stadtwerke ist.

Das Voreiterkonzept Klimaschutz – und die Rolle der Stadtwerke

„Unsere Stadt braucht starke Stadtwerke – nicht zuletzt für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Vorreiterkonzept Klimaschutz“, hatte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter jüngst bei der Vorstellung des Jahresabschlusses gesagt. Meyer unterstützt das voll und ganz. „Verantwortung leben“ heißt es im Leitbild des Unternehmens. Und dieser Rolle wolle man auch gerecht werden.

„In der Grund-DNA unseres Unternehmens war das schon immer angelegt“, sagt Meyer. „Aber auch durch wachsende Anforderungen von außen, erhält das Thema Nachhaltigkeit nun einen neuen Drive.“ Die Stadtwerke – so erläutert sie – wollen die ökonomische, die soziale und auch die ökologische Dimension in Einklang bringen. „Das ist nicht komplett neu, aber wir wollen das noch mehr in den Fokus nehmen. Wir werden nichts tun, was nicht nachhaltig ist.“