Ausgezeichnete mobile Schweinehaltung auf dem Schlehbaumhof in Osnabrück

Innovation auf dem Hof

Mobile Hühnerställe haben sich in der Landwirtschaft etabliert. „Warum dieses gute Konzept nicht auch auf Schweineställe ausdehnen?“, dachte sich Peer Sachteleben vom Schlehbaumhof in Osnabrück. Und weil der Jungbauer aus dem Osnabrücker Stadtteil Darum ein Mann der Tat ist, setzte er seine Idee sogleich mit zehn mobilen Schweineställen um. Das brachte ihm im August 2020 schon im Alter von 25 Jahren den ZEIT WISSEN Nachhaltigkeitspreis ein.

Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anna Zeidler bewirtschaftet Peer Sachteleben den Schlehbaumhof in Osnabrück. Die auffälligen mobilen Schweineställe sind zu einem echten Markenzeichen geworden. Foto: Gunnar Geller
Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anna Zeidler bewirtschaftet Peer Sachteleben den Schlehbaumhof in Osnabrück. Die auffälligen mobilen Schweineställe sind zu einem echten Markenzeichen geworden. Foto: Gunnar Geller

Doch Peer Sachteleben geht es um mehr. „Unser Ziel ist es, mit dem Schlehbaumhof einen fruchtbaren und lebensfreundlichen Ort zu kreieren und die vorhandenen Ressourcen so zu nutzen, dass alle Teile des Systems voneinander profitieren“, sagt er. „Wir wünschen uns, dass alle Lebewesen auf dem Schlehbaumhof ein gutes und gesundes Leben führen können. Dabei orientieren wir uns am Vorbild der Natur und versuchen, mit Ackerbau, Tierhaltung, Grünland sowie Hecken und Bäumen ein komplexes und vielschichtiges System zu etablieren.“

Seit dem Herbst 2017 hält Peer Sachteleben auf dem Schlehbaumhof Bunte Bentheimer in mobilen Schweineställen. Damit hat er gleich nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung und dem dualen Studium in ökologischer Landwirtschaft begonnen. Bio-Schweinefleisch aus art- und umweltgerechter Haltung zu erzeugen, war von Anfang an sein Ziel.

Um die Balance zwischen Auflagen des Seuchenschutzes und möglichst viel Auslauf für die Schweine zu schaffen, konstruierte er zusammen mit seinem Vater die mobilen Schweineställe als Anhänger in Eigenregie. Maximal fünfzehn Schweine werden in diesen zusammen und immer im Familienbund gehalten. Regelmäßig ziehen die Schweine von Feld zu Feld und bekommen neue Weideflächen. Das reduziert auch die Keimbelastung im Boden, die durch die Ausscheidungen der Tiere entsteht.

„Einmal im Monat ziehen wir die 15 Quadratmeter großen Mobile mit dem Trecker auf das nächste Feld und nutzen die freigewordene Fläche für den Anbau von Getreide oder Grünfutter“, erklärt Peer Sachteleben.

Auch bei der Wahl der Schweinerasse hat Peer Sachteleben eine bemerkenswerte Wahl getroffen. So hält der Osnabrücker Landwirt Bunte Bentheimer-Sauen. Seine Wahl fiel auf diese Tiere, da es sich um eine regionale Rasse handelt, die vom Aussterben bedroht ist. Die Bunten Bentheimer sind zugleich für Freilandhaltung besonders gut geeignet und gelten als besonders robust. Um außerdem einen guten Ertrag zu erhalten, werden die Schweine mit der ebenfalls alten und sehr vitalen Rasse Duroc gekreuzt.

Auch bei der Vermarktung geht der Schlehbaumhof aus Osnabrück neue Wege und setzt neben regionalen Kooperationen auf einen Selbstbedienungsladen auf dem Hof in der Darumer Straße 65 in Osnabrück. Hier gibt es das leckere, nachhaltig produzierte Fleisch der Bunten Bentheimer jeden Tag in der Woche von 07.00-22.00 Uhr.

Auch bei der Vermarktung geht der Schlehbaumhof aus Osnabrück neue Wege und setzt neben regionalen Kooperationen auf einen Selbstbedienungsladen auf dem Hof in der Darumer Straße 65 in Osnabrück. Hier gibt es das leckere, nachhaltig produzierte Fleisch der Bunten Bentheimer 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche.

Foto: Gunnar Geller | www.gunnargeller.de