Marcel Führer: Smarte Ideen und Engagement für den Technologiestandort Osnabrück

Innovation made in Osnabrück

„Seit gefühlt 21 Jahren bin ich Osnabrücker“, sagt Marcel Führer, schmunzelnd. Zwar mit Unterbrechung, die ihn jedoch nicht davon abgehalten hat, in die Stadt zurückzukehren und große Pläne für seine Wahlheimat zu schmieden: Der Unternehmer möchte Osnabrück als Technologiestandort wachsen sehen. Mit seiner eigenen Firma Projekteins – eine Digitalagentur für innovative Lösungen im E-Commerce – trägt er einen erheblichen Teil hierzu bei.

Marcel Führer, Geschäftsführer von Projekteins, wirbt mit Leidenschaft und Tatkraft für den Technologiestandort Osnabrück.
Marcel Führer, Geschäftsführer von Projekteins, wirbt mit Leidenschaft und Tatkraft für den Technologiestandort Osnabrück.

Als Marcel Führer 1999 sein BWL-Studium an einer privaten Fashion Business School begann, begab er sich auf die Suche nach einem Unternehmen, das seinen hybriden Bildungsweg finanzierte. In der Hamm-Reno-Group mit Sitz in Osnabrück fand er diesen Partner – und zog in die Hasestadt.

Die anfängliche Skepsis für seinen neuen Wohnort wich schnell einer Begeisterung, die bis heute anhält: „Die Stadt bietet eine Symbiose aus einem vernünftigen, kulturellen Angebot und ist dabei nicht zu groß, als dass es anonym wird.“ Zudem sei die Lage einmalig: Mitten im Naturschutzgebiet, optimal positioniert auf der Wirtschaftsachse Hamburg, Düsseldorf, Karlsruhe.

Lebensmittelpunkt Osnabrück: Stadt zum Wohlfühlen

Nach seinem Bachelor-Abschluss im Jahr 2003 brachte der Betriebswirt mehrere Stationen an verschiedenen Orten hinter sich, bis es ihn wieder nach Osnabrück zog: „Osnabrück ist eine Frage der Lebensqualität“, versichert er. Als er beim Bekleidungs-Label Tommy Hilfiger arbeitete, wurde ihm eine Stelle in den Niederlanden angeboten. Marcel Führer lehnte ab und entschied sich für die Friedensstadt: „Im Direktvergleich wäre Amsterdam die schlechtere Wahl gewesen“, ist sich der Familienvater sicher.

Unternehmer und Business Angel

In Osnabrück widmete er sich einem Phänomen im Onlinehandel, das er als zunehmendes Problem identifizierte: „Produkte und Stories einzelner Unternehmen wurden immer ähnlicher, austauschbarer. Die Alleinstellungsmerkmale gingen verloren. Da fragte ich mich, wie man die Marken wieder näher an den Endverbraucher bringt, wie man die Berührungspunkte wieder in den Mittelpunkt stellen kann.“

Aus dem Gedankenspiel entwickelte sich eine unternehmerische Mission: 2009 gründete er in seiner Wahlheimat die Projekteins GmbH, in der er seither als Geschäftsführender Gesellschafter tätig ist. Im Stadtteil Hafen, wo sich Projekteins in bester Gesellschaft weiterer Innovationstreiber befindet, arbeiten rund 40 Mitarbeiter aus zwölf Nationen an digitalen Lösungen für die Bereiche B2B und B2C, die den Einzelhandel nicht nur modernisieren soll, sondern ein gutes Stück in die Zukunft des katapultieren wird.

Digitale Transformation für Unternehmen, Vertriebsprozesse, Einkauf und Beschaffungslogistik, Positionierung von Markenkernen, Schnittstellen von Online-Shops zu Apps und letztlich zum Kunden. „Das Konsumverhalten wird sich grundlegend ändern. Wir verknüpfen digitale Berührungspunkte, die ein Unternehmen mit einem Kunden hat und bringen so auch den lokalen Einzelhandel auf ein neues Level,“ so Marcel Führer.

Das Vorantreiben der Digitalisierung ist ihm offenbar eine Herzensangelegenheit. Neben seiner Haupttätigkeit bei Projekteins engagiert er sich als Gesellschafter in diversen Startups und ist als sogenannter Business Angel aktiv: Er greift Existenzgründern sowohl finanziell als auch mit seiner Erfahrung und der Vermittlung von Geschäftskontakten unter die Arme. Marcel Führers großer Wunsch und sein erklärtes Ziel ist es, Osnabrück als bekannten Technologiestandort zu etablieren.

Fachkräfte nach Osnabrück holen und binden

„In unserer Branche ist die Expertise absolut entscheidend,“ erklärt Marcel Führer. Für das Recruiting bedeute das, dass sich Projekteins weltweit auf die Suche nach Fachkräften begebe, die das passende Portfolio aufweisen.

Eine Herausforderung dabei sei es, diese Menschen zu bewegen, nach Osnabrück zu ziehen: „Wir möchten die Leute so lange halten, fördern und fordern, wie möglich. Das geht sehr stark ins Private, denn heute entscheidet nicht mehr ausschließlich das Gehalt darüber, ob eine Fachkraft eine Stelle annimmt. Wir bewerben uns bei unseren Kandidaten, nicht andersherum.“

Die bisherigen Erfahrungen seien jedoch fast ausnahmslos positiv. Egal ob der Softwareentwickler aus Indien, die Retail-Fachkraft von den Philippinen oder der App-Entwickler aus Süddeutschland – den meisten gehe es ähnlich wie einst Marcel Führer: Die anfängliche Skepsis weicht einem Gefühl des Ankommens. „Osnabrück ist eine pulsierende und bereichernde Umgebung, es gibt viel Veränderung in der Stadt.“

Gerade wegen dieser Dynamik sieht Marcel Führer im Kontext Standortentwicklung auch die Unternehmer in der Verantwortung und geht mit gutem Beispiel voran: „Diese Stadt hat enorme Potenziale – es gibt zahlreiche Hidden Champions – und befindet sich auf dem richtigen Weg, aber stellt ihr Licht noch zu sehr unter den Scheffel.“