Für Louisa Peters eröffneten sich in Osnabrück vielfältige Möglichkeiten

Nachhaltig engagiert

Weltoffenheit und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sind Eigenschaften, die von Louisa Peters mit Leben und vor allem eigenem Erleben erfüllt werden. Dass die Wege der engagierten Umweltmanagementbeauftragten des Osnabrücker Caritasverbandes dabei immer wieder zurück nach Osnabrück geführt haben, verdankte sich weniger dem Zufall, als vielmehr den Möglichkeiten, welche die 26jährige hier vorgefunden hat und für sich nutzen konnte.

Im Rahmen des Deutschland-Stipendiums gewann Louisa Peters schon während des Studiums Einblicke in die berufliche Laufbahn, die sie im Anschluss in Osnabrück eingeschlagen hat. In der Friedensstadt fühlt sie sich rundum wohl und engagiert in sozialen Projekten ehrenamtlich. Fotos: Christoph Beyer
Im Rahmen des Deutschland-Stipendiums gewann Louisa Peters schon während des Studiums Einblicke in die berufliche Laufbahn, die sie im Anschluss in Osnabrück eingeschlagen hat. In der Friedensstadt fühlt sie sich rundum wohl und engagiert in sozialen Projekten ehrenamtlich. Fotos: Christoph Beyer

Aufgewachsen in Oesede, einem Stadtteil Georgsmarienhüttes südlich von Osnabrück zog es Louisa Peters nach dem Abitur an der Osnabrücker Ursulaschule zunächst in weit entfernte Gefilde. Im Rahmen des „Weltwärts“-Programms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) absolvierte sie an einer Schule im ostafrikanischen Uganda einen zehnmonatigen Freiwilligendienst.

Perspektivwechsel

Sensibilität für die Menschen vor Ort aufzubringen, die Bereitschaft sich auf Neues einzulassen und vor allem von anderen Perspektiven lernen zu können, das habe diese Zeit ausgezeichnet, betont Peters im persönlichen Gespräch. Deutlich sei ihr dabei die Komplexität gesellschaftlicher Probleme geworden, was sich sowohl mit ihrem damaligen Berufsziel der Journalistin als auch mit der anschließenden Wahl ihres sozialwissenschaftlichen Studiums gut verbinden ließ. „Es hat sich dann auch herausgestellt, dass Sozialwissenschaften als Studienfach genau das richtige für mich war“ resümiert Peters.

Dass am Ende Osnabrück das Rennen bei der Wahl des Studiumsortes gemacht hat, sei zum einen auf den Studiengang selbst, aber auch auf die Attraktivität der Stadt zurückzuführen. „Die Wege sind kurz, ich kann mit dem Fahrrad schnell alles erreichen und man fühlt sich einfach wohl hier.“ Die Stadt und ihre Vorzüge habe sie während des Studiums zudem auch nochmal ganz neu kennen gelernt. Eine Rolle spielte dabei sicherlich auch das ehrenamtliche Engagement, welches Peters zusätzlich zu Studium und Nebenjob praktizierte. Im familienentlastenden Verein für Menschen mit Behinderung, der „Lebenshilfe Osnabrück e. V.“ war sie ebenso tätig, wie für das Musiktheater „Lupe“. Ihr Engagement beim in Osnabrück ansässigen Kinderhilfswerk „terre des hommes“ setzt Peters bis heute fort.

Mit dem Masterstudiengang „Management in Nonprofit Organisationen“ an der Hochschule Osnabrück fand Louisa Peters den perfekten Weg in den Beruf.
Mit dem Masterstudiengang „Management in Nonprofit Organisationen“ an der Hochschule Osnabrück fand Louisa Peters den perfekten Weg in den Beruf.

Vielfältige Studiumsinhalte in Osnabrück

Während des Schreibens ihrer Bachelorarbeit war die junge Akademikerin als Inklusionsbegleiterin in einer Grundschule tätig. Nach erfolgreichem Abschluss bewarb Sie sich um einen der begehrten Plätze des Masterstudiengangs „Management in Nonprofit Organisationen“ an der Hochschule Osnabrück. Die Hälfte der 30 Studienplätze pro Jahrgang wird dabei an Stipendiatinnen aus Ländern des globalen Südens vergeben, die andere Hälfte steht deutschen Studierenden offen. Ganz unterschiedliche Hintergründe seien hier zusammengekommen, betont Peters.

„Es war eine coole Erfahrung, dass wir alle aus unterschiedlichen Bereichen wie etwa Jura, BWL oder eben Sozialwissenschaften gekommen sind und sich unsere Ziele sich doch so ähneln.“ Diese Erfahrung war es auch, die Louisa Peters dazu bewog, sich im Alumni-Verein des Studiengangs zu engagieren, bei dem sie auch heute noch Mitglied ist. Vielfältig hätten sich aber auch die Studiumsinhalte präsentiert, die unter anderem Managementmodule umfassten und sich, so Peters, trotz der Einschränkungen von Präsenz-Veranstaltungen durch Corona, gut bewältigen ließen.

Erfolg mit Deutschland-Stipendium

Über die Empfehlungen von Dozierenden sei ihr dann eine Bewerbung für ein Deutschland-Stipendium nahegelegt worden. Peters bewarb sich und hatte Erfolg. Durch die Zusage ergab sich unmittelbar der Kontakt zum Osnabrücker Caritasverband, welcher das Stipendium als lokaler Förderer teilfinanziert. Bei mehreren Treffen war es Louisa Peters dadurch möglich, sich intensiver mit Caritas-Mitarbeitenden auszutauschen, den Verband kennenzulernen und Einblicke in dessen vielfältige Arbeit zu gewinnen.

Der produktive Kontakt beeinflusste schließlich auch die Themenwahl ihrer Masterarbeit, in welcher sich Peters mit der Verankerung von Nachhaltigkeit in Wohlfahrtsverbänden am Beispiel des Caritasverbandes auseinandersetzte. „Ich habe dazu die Nachhaltigkeitsstrategie analysiert und versucht, diese anhand einer Mitarbeitendenbefragung und systematischer Vergleiche weiterzuentwickeln“, so die 26jährige. Offenbar eine klare „Win-win“-Situation, denn im Anschluss wurde Peters die Stelle als Umweltmanagementbeauftragte offeriert. In dieser tatsächlich neugeschaffenen Position hat sie nun die Möglichkeit, an die Erkenntnisse ihrer Masterarbeit anzuknüpfen und Nachhaltigkeitsziele in die Verbandspraxis umzusetzen.

Berufliche Zukunft in Osnabrück

Konkret hat sich der Osnabrücker Caritasverband bis 2024 das Ziel gesetzt, in seinen Einrichtungen ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem einzurichten. „Meine Aufgabe ist, dies strategisch zu verankern“ betont Peters. Dazu ist sie als Beauftragte für über 50 einzelnen Einrichtungen der Caritas zuständig, gibt den dort Beschäftigten Wissen und Methoden über das System an die Hand, gestaltet Prozesse vor und bietet Beratungen an. „Das ist schon toll, dass mir so viel Vertrauen entgegengebracht wird und ich so viel Verantwortung und Gestaltungsfreiheit übertragen bekommen habe“ sagt sie und lächelt.