Niedersachsen.ai e.V. – künstliche Intelligenz für alle Niedersachen
KI ist inzwischen fester Bestandteil unseres Alltags – sowohl im kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen als auch gesellschaftlichen Kontext. Um erforderliche Prozesse anzustoßen und zu begleiten, wurde der Verein Niedersachsen.ai gegründet. Das Ziel des Vereins ist es, Bewusstsein für KI-Thematiken und entsprechende Schnittstellen zu schaffen, um Potenziale für und in Niedersachsen zu erschließen. Im Interview geben uns die beiden Vorstandsvorsitzenden Jascha Stein und Axel Kolhosser einen Ausblick auf das Engagement des Vereins.
Was können wir vom Netzwerk Niedersachsen.ai erwarten?
Jascha Stein: Von Niedersachsen.ai können Sie eine aktive Gemeinschaft erwarten, die sich der Förderung von KI-Wissen und -Technologien widmet. Wir planen, regelmäßige Meet-Ups, Workshops und größere Events wie Konferenzen zu organisieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Vermittlung von Wissen über KI-Anwendungen, wie Copilots, und der Schaffung von Plattformen für den Austausch zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik. Unsere Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, die KI-Landschaft in Niedersachsen zu stärken und Innovationen zu fördern.
Warum ist Niedersachsen und besonders Osnabrück eine Region für KI?
Axel Kolhosser:„Niedersachsen und insbesondere die Region Osnabrück bieten ein einzigartiges Ökosystem für KI-Entwicklungen. Die Region verfügt über renommierte Forschungseinrichtungen, innovative Unternehmen und eine unterstützende Politik. Osnabrück selbst ist ein Zentrum für Wissenschaft und Forschung mit Universitäten und Fachhochschulen, die in der KI-Forschung führend sind. Darüber hinaus ist Osnabrück Standort des DFKI und mit dem Agrotec Valley Forum gibt es bereits ein starkes Beispiel dafür, wie Exzellenz aus Wissenschaft und Wirtschaft in einer für ganz Niedersachsen zentralen Branche zusammengeführt werden kann. Auch die Initiative der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung mit dem CIC oder das ICO tragen als Orte der Vernetzung und des Austausches in einer für Niedersachsen außergewöhnlichen Weise dazu bei. Diese Kombination aus wissenschaftlicher Exzellenz und wirtschaftlicher Dynamik macht die Region zu einem idealen Standort für KI-Innovationen. Deshalb haben wir uns entschieden, den Verein Niedersachsen.ai in Osnabrück anzusiedeln. Wir werden aber natürlich ganz Niedersachsen in den Blick nehmen.
Welche Pläne gibt es für die kommenden Monate?
Jascha Stein: In den kommenden Monaten liegt unser Fokus auf dem Aufbau einer Mitgliederbasis sowie der Organisation und Unterstützung von Veranstaltungen, die KI-Themen zugänglich machen. Dazu gehören zum Beispiel die Organisation von KI-Meet-ups und der Start einer KI-Akademie.
Gibt es besondere Highlights in nächster Zeit?
Jascha Stein: Ja, dazu gehört die Planung einer großen KI-Veranstaltung in Osnabrück Ende des Jahres. Diese Veranstaltung bietet hervorragende Möglichkeiten zum Lernen, Netzwerken und Diskutieren aktueller KI-Trends und Herausforderungen. Zudem freuen wir uns über die Schirmherrschaft von Minister Lies, die unsere Bemühungen auf politischer Ebene stärkt.
KI wird von vielen skeptisch gesehen. Welche Gefahren sind aus Ihrer Sicht real?
Axel Kolhosser: Zunächst möchte ich betonen, dass uns KI vor allem enorme Chancen und Potenziale bietet. Gerade bei den aktuellen Megathemen wie Klimaschutz, Bildung, Gesundheitsversorgung in einer alternden Gesellschaft oder der Vermeidung von Naturkatastrophen kann KI einen wichtigen Beitrag zur Lösung leisten. Wenn wir das in der Gesellschaft stärker realisieren, wird hoffentlich auch die aufkommende Resignation wieder einer Aufbruchstimmung weichen.
Zu den realen Gefahren zählen Datenschutzbedenken, Verzerrungen und Diskriminierungen durch voreingenommene Algorithmen, Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung und der potenzielle Missbrauch von KI-Technologien. Es ist von entscheidender Bedeutung, ethische Richtlinien und Vorschriften zu entwickeln, um diese Risiken zu mindern und sicherzustellen, dass KI zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt wird.
Was braucht ein Unternehmen, um erfolgreich KI einzusetzen?
Jascha Stein: Ein Unternehmen benötigt Zugang zu qualifizierten Talenten, eine starke Dateninfrastruktur, strategische Investitionen in KI-Technologien und eine Kultur der Innovation und des Lernens. Wichtig ist auch ein ethischer Rahmen für den Einsatz von KI, um sicherzustellen, dass Technologien verantwortungsvoll genutzt werden.
Was wünschen Sie sich von der Region Osnabrück?
Axel Kolhosser: Für die Region Osnabrück wünsche ich mir eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um ein starkes KI-Ökosystem zu schaffen. Die Unterstützung von Start-ups und KI-Projekten, die Förderung von Bildungsinitiativen und die Schaffung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen sind entscheidend für den Erfolg von KI in der Region. Hier sind wir aus meiner Sicht beispielsweise mit dem Seedhouse, dem Osnabrücker Healthcare Accelerator, dem Smart City House als Start-up-Acceleratoren und den Aktivitäten der Wirtschaftsförderungen sowie einer sehr kooperationsfreudigen Hochschullandschaft bereits gut aufgestellt. Darauf bauen wir auf und wollen unseren Beitrag dazu leisten, die Ergebnisse weiter zu verbessern und die Region mit den Initiativen des Landes Niedersachsen zu vernetzen.
Über die beiden Vorstandsvorsitzenden:
„Mein Name ist Jascha Stein und ich bin CEO und Mitgründer der OmniBot GmbH. Gleichzeitig bin ich Vorstandsvorsitzender von Niedersachsen.ai, einem Verein, der sich der Förderung und Verbreitung von KI-Technologien in Niedersachsen verschrieben hat. Unsere Mission bei OmniBot ist es, die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren und Geschäftsprozesse automatisiert werden, durch fortschrittliche KI-Lösungen zu revolutionieren. Dazu stellt OmniBot eine Orchestrierungsplattform für KI- und Voicebot-Technologie als Software-as-a-Service bereit. Bei Niedersachsen.ai setzen wir uns für die Bildung, Vernetzung und Förderung von KI-Initiativen in Niedersachsen ein.“
„Ich bin Axel Kolhosser und 2. Vorsitzender des Vereins. Beruflich war ich von 2013 bis 2020 bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück im Unternehmensservice tätig, danach gut zwei Jahre Geschäftsführer des Coppenrath Innovationszentrums für die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung und bin seit 2022 wieder im Unternehmensservice der WIGOS aktiv. In beiden Positionen war ich im ständigen Austausch mit vielen Akteuren der KI in unserer Region und habe Projekte in diesem Bereich begleitet. Genau aus diesem Grund bin ich auch bei Niedersachsen.ai aktiv.“