Betrieblicher Gesundheitsmanager bei Hellmann Worldwide Logistics

Adam Pietzka: Bewegender kann ein Beruf kaum sein

Textile Exoskelette, Motion-Capture-Technik, psychosoziale Beratung und die Produktion von Podcasts: All das ist Thema, wenn man mit Adam Pietzka spricht. Der 37-Jährige ist seit fast zehn Jahren Betrieblicher Gesundheitsmanager bei Hellmann Worldwide Logistics. Die Vielfalt und die Handlungsspielräume in seinem Beruf begeistern ihn merklich. „Ich glaube, ich habe den besten Job in der besten Firma.“

In den offenen, modernen und abwechslungsreichen Etagen im Speicher III in der Hellmann-Verwaltung am Osnabrücker Hafen hat Adam Pietzka seinen Arbeitsplatz.

Vor 15 Jahren war das alles noch weit weg. Pietzka studierte an der Hochschule Rhein-Waal den Bachelor Bio Science and Health. Und er sah sich eher auf dem Weg ins Labor. Ein Praktikum im Gesundheitsmanagement im heilpädagogischen Bereich ließ ihn umdenken. „Es ging darum, die Belastungen von Pflegekräften zu reduzieren, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten“, erinnert sich der gebürtige Pole. Und diese Arbeit mit und für Menschen war genau seine Sache.

Über eine Unternehmensberatung im Gesundheitsbereich führte Pietzkas Weg zu Hellmann. Und damit mitten hinein in ein traditionsreiches, global agierendes Logistik-Unternehmen. „Im Jahr 2023 erzielte der Hellmann Konzern“, so steht es auf der Webseite, „einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.“ Das weltweite Netzwerk umfasst 243 Niederlassungen in 57 Ländern mit mehr als 12.200 Beschäftigten.

Weltweit aktiv, ohne den Familiensinn aus den Augen zu verlieren

Und trotzdem: Seine familiäre Unternehmenskultur hat Hellmann bewahrt, betont sie heute vielleicht sogar besonders. Man merkt es auch daran, dass Pietzka der psychosozialen Beratung im Gespräch einen besonderen Stellenwert gibt. „Wir haben drei externe Impuls-Beraterinnen, an die sich unsere Beschäftigten anonym und kostenlos wenden können.“ In diesen Gesprächen kann es um alles gehen: psychische Krisen, familiäre oder finanzielle Probleme oder auch den Medienkonsum der Kinder. Die Beratungen stehen auch den Familienangehörigen der Beschäftigten offen.

Es sind, so ist es allerorten zu hören, gesellschaftlich herausfordernde, von Umbrüchen geprägte Zeiten. Das Unternehmen will, natürlich auch im eigenen Interesse, auch auf diesem Weg zur Mitarbeitergesundheit, -zufriedenheit und -bindung beitragen. „In der Region Osnabrück, NRW, Hamburg und Bremen mit ungefähr 2.500 Beschäftigten gab es zuletzt ungefähr 300 Beratungsprozesse pro Jahr“, sagt Pietzka.

Während dieses Angebot alle Beschäftigten betrifft, gibt es natürlich auch solche, die auf spezielle Bereiche zugeschnitten sind. Die Berufsprofile sind vielfältig bei Hellmann, sie reichen vom Lagertätigkeiten über den Fahrer bis zum IT-Spezialisten.

Motion-Capture-Technik und textile Exoskelette

Für körperlich anstrengende Kommissionierarbeiten etwa sind die richtigen Arbeitsschuhe wichtig. Das Gewicht der Schuhe, die Sicherheitsklasse, die Bequemlichkeit: Alles muss passen. Pietzka ist in den Auswahlprozess des Schuhmodells eingebunden.

„Muskel-Skelett-Erkrankungen sind vor allem bei Lagertätigkeiten ein Problem“, erläutert Pietzka zudem. Und deshalb setzte das Unternehmen auch schon Motion Capture Technologie ein, also die Bewegungserfassung mithilfe von Kameras und Sensoren.  Sie werden an der Arbeitskleidung angebracht. „So lässt sich analysieren, wo die meisten Belastungspunkte sind.“

Auf diesem Weg kann man – zum Beispiel – erkennen, dass bei manchen Arbeiten gar nicht der Rücken besonders belastet wird, sondern vor allem die Knie. „Dann geht es um die Frage, wie wir den Prozess verändern können, damit sich die Mitarbeitenden beispielsweise nicht mehr so häufig bücken müssen.“ Auch der Einsatz von textilen Exoskeletten – äußeren, entlastenden Stützstrukturen für den Körper – ist Thema bei Hellmann.

Hellmann bewegt: Auch im Podcast ist Pietzka dabei

Zudem bietet das Unternehmen seinen Beschäftigten zahlreiche Firmensport-Aktivitäten. Diese Vielfalt an Angeboten koordiniert und initiiert Pietzka auch mithilfe verschiedener externer Dienstleister. Um all das unter den Tausenden Beschäftigten präsent zu machen, darf aber auch etwas anders im Profil des Gesundheitsmanagers nicht fehlen: Kommunikationskompetenz und die richtigen Kommunikationskanäle.

Pietzka scheint hier ebenfalls in seinem Element. „Es geht ganz wesentlich auch darum, Führungskräfte zu sensibilisieren, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu achten – und natürlich auch auf ihre eigene.“ Und bei den Wegen, Gesundheitsthemen Gehör zu verschaffen, probiert Pietzka immer wieder auch Neues. Er ist Teil des Teams vom Podcast „Hellmann bewegt“. Wer mag, kann reinhören in Themen wie

„Ich habe vor allem eine sinnstiftende Tätigkeit“, sagt Pietzka. „Und das ist einfach das A und O für mich.“