Die Stadt des inneren Friedens

Businesscoach Vivien Soppa nutzt Osnabrücks Potenzial

Osnabrücks Positionierung als Friedensstadt findet Vivien Soppa sehr sympathisch. Sie interpretiert diesen Titel jedoch nicht nur im Sinne des Westfälischen Friedens, sondern auch als treffende Beschreibung eines Ortes, an dem Menschen gut ihren inneren Frieden finden können. Und mit innerem Frieden kennt sie sich als Psychotherapeutin und Businesscoach aus, denn sie unterstützt hauptberuflich Menschen dabei, genau diesen (wieder) zu finden.

Neben ihren Erkenntnissen aus der Psychotherapie und gezielten Weiterbildungen in renommierten Coaching-Methoden setzt sie dabei auch auf ganz praktische Selbsterfahrung durch Yoga, Bouldern und Klettern – für alles drei findet sie in Osnabrück ideale Voraussetzungen. Ihre Vision ist es, zu einer Arbeitswelt beizutragen, die auf Menschlichkeit und Nachhaltigkeit beruht. Deshalb macht sie sich stark für Menschen und Unternehmen, die für sich selbst und für andere nach mehr Wachstum, Gesundheit und Authentizität streben.

Zu den Stationen in Vivien Soppas Leben gehören zwei schillernde Metropolen. Zum einen der Geburtsort Berlin, an dem sie bis zu ihrem zehnten Lebensjahr gelebt hat, und an den sie nach Ihrem Studium erst einmal zurückgekehrt ist sowie ihr Studienort, das Österreichische Wien – warum hat sie sich also 2019 für Osnabrück als Lebensmittelpunkt und Ort für ihre Selbstständigkeit entschieden?

Beste Startbedingungen für die Selbstständigkeit

„Osnabrück hat mich während meiner Schulzeit sehr geprägt. Als ich zehn Jahre alt war, zog meine Familie aus beruflichen Gründen in die Friedensstadt. Hier habe ich im Jugendtreff Ziegenbrink beim Schulpraktikum meine Passion für soziale Berufe entdeckt, die ich in Haste am Fachgymnasium mit Schwerpunkt Psychologie weiter vertiefen konnte. Ich habe dann zwar mein Diplom in Psychologie in Wien gemacht und danach die Ausbildung im Fachbereich Psychotherapie in Berlin, aber mir war klar: Meine Selbstständigkeit baue ich in Osnabrück auf“, fasst Vivien Soppa ihren Weg zusammen und ergänzt: „Es gibt viele große, bunte, lebenswerte Städte, aber ausschlaggebend war mein Wunsch, wieder in das etwas kleinere, aber nicht minder bunte Osnabrück zurückzukehren. Hier gefallen mir die familiären Strukturen, hier leben viele meiner Freunde und die Stadt bietet Rahmenbedingungen, um sich gesund zu fühlen.“

Mit diesen Rahmenbedingungen meint Vivien Soppa zum einen die nahe Natur, wie den Teutoburger Wald, den Piesberg, und den Rubbenbruchsee. Zum anderen auch das Freizeitangebot wie die Cafés und Läden der Redlinger Straße, gleich zwei Boulderhallen und Veranstaltungen wie den Yoga-Sommer im Bürgerpark. Aber auch das soziale Umfeld trägt laut Soppa zur Lebensqualität in der Hasestadt bei.

Als Businesscoach beobachtet sie sozusagen aus der ersten Reihe, wie immer mehr Firmen in der Region die Arbeitsbedingungen nachhaltiger gestalten – und sie befähigt ihre Klient*innen dazu, die Rahmenbedingungen für die eigene Arbeitszufriedenheit aktiv an ihre jeweiligen individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Das bedeutet, sie unterstützt bei der beruflichen (Neu-)Orientierung, der Stärkung von Führungskompetenz oder der Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens.

Neuausrichtung mit Potenzial

2020/21 erfährt Soppas junge Selbstständigkeit jedoch eine Zäsur: Weil während der Corona-Pandemie das Leben außerhalb des Jobs für viele zum Stillstand gekommen ist, nehmen sich die Menschen mehr Zeit, um sich mit ihren eigenen Lebensthemen zu beschäftigen. Die Pandemie bedeutete auch für Vivien Soppa eine Neuausrichtung.

Zuvor war ihr Geschäft noch zweigeteilt: Das Coaching war zwar bereits ein wichtiger Teil ihrer Selbstständigkeit, jedoch nahm Yoga noch wesentlich mehr Raum darin ein. Aufgrund der Corona-Maßnahmen kann sie damals ihre Yoga-Kurse nicht mehr weiterführen.

Vivien Soppa macht, wobei sie sonst ihre Klienten unterstützt: Sie nutzt vorhandenes Potenzial und leitet es dahin, wo es für sie Sinn ergibt. So trennt sie sich vom beruflichen Yoga und baut den Coaching-Bereich weiter aus, der in dieser Zeit einen regelrechten Nachfrageschub erfährt.

Inzwischen besteht ihre Selbstständigkeit ausschließlich aus Businesscoaching, Yoga ist für sie persönlich und als Bereicherung innerhalb ihres Beratungsangebotes aber immer noch präsent.

 

Raum zum Netzwerken

Auch in der Gründerszene ist sie gut vernetzt und hilft beim Schritt in die Selbstständigkeit. „Die Stadt steht Neuem aufgeschlossen gegenüber und bietet starke Förderungen für Jungunternehmer*innen. Es beeindruckt mich, wie viel sich hier gerade in den letzten Jahren bewegt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das vergleichsweise kleine Osnabrück mehr als genug Raum bietet, um sich persönlich weiterzuentwickeln.

Dabei machen es einem auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt durch ihre Offenheit leichter“, erklärt die begeisterte Netzwerkerin. Neue Klient*innen werden meist über das Netzwerken auf ihr Angebot aufmerksam.

Sie trifft viele ambitionierte Menschen beim Sport und im Rahmen verschiedener Veranstaltungen für Jungunternehmer*innen. Darüber hinaus ist sie mit ihrem Instagram-Kanal @viviensoppa auch digital aktiv in den sozialen Netzwerken und veröffentlicht regelmäßig Blogartikel auf ihrer Website.

Also sind alle Potenziale der Stadt aufgedeckt und ausgeschöpft, oder gibt es noch Luft nach oben? „Luft nach oben gibt es auf jeden Fall in der gemeinsamen Nutzung von Potenzialen als Gesellschaft. Wir Osnabrückerinnen und Osnabrücker könnten als Team noch mehr Synergieeffekte nutzen und gemeinsam Mehrwert schaffen.

Wünschenswert wären mehr Begegnungsevents und -orte für unterschiedliche Gruppen mit ähnlichen Zielen. Daran arbeite ich zum Beispiel mit der sogenannten „FuckUp Night“, ein Event, bei dem junge und erfahrene Unternehmer*innen offen über ihre Misserfolge und Momente des Scheiterns sprechen und gleichzeitig andere ermutigen, aus ihren Fehlern zu lernen. Auch Studierende und Arbeitnehmer*innen können von dem Erfahrungsaustausch profitieren“, beschreibt Vivien Soppa ihre zukünftigen Ziele.