Interview mit Christina Relius, Connect people & company

„Als Allererstes: Mindset verändern“

Würden Sie uns bitte kurz erklären, was die Connect People & Company Unternehmensgruppe genau ist?

Wir kombinieren zwei Themen miteinander. Das eine ist Personalvermittlung für Fach- und Führungskräfte und als zweites die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. So unterstützen wir Unternehmen einerseits dabei, kurzfristig Stellen zu besetzen, gleichzeitig helfen wir aber auch dabei, Unternehmen dauerhaft zu einem attraktiven Arbeitsgeber zu entwickeln und so die Mitarbeitenden auch langfristig zu sichern und zu binden.

 

Welche Art Unternehmen zählen zu Ihren Kunden?

Wir zählen unterschiedlichste Unternehmen zu unseren Kunden, vom kleinen Handwerksunternehmen, über mittelständische IT-Unternehmen bis hin zu international agierenden Kunden und auch den ein oder anderen Konzern bspw. in Frankfurt. Die Herausforderung ist im Grunde immer die gleiche: Sie suchen eine Lösung für ihren Fachkräftemangel. Und wir finden dann eine der Unternehmensgröße und Branche angemessene Lösung. Bei größeren Unternehmen betreuen wir teilweise bis zu 8 Vakanzen gleichzeitig im Recruiting. Im Bereich Arbeitgeberattraktivität haben wir uns bislang eher auf kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region fokussiert.

 

Der Fachkräftemangel ist auch in der Region Osnabrück angekommen. Was müssen Unternehmen jetzt tun, um sich zukunftsgerecht in Sachen HR aufzustellen?

An allererster Stelle würde ich sagen: das Mindset verändern. Früher war es so, dass es Luxus war, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Heutzutage ist das kein Luxus, es ist eine Notwendigkeit geworden. Besonders für kleine, mittelständische Unternehmen ist das wahnsinnig wichtig. Ich teile das immer ein in drei Schritte. An erster Stelle steht die Positionierung – die sogenannte Arbeitgebermarke. Das heißt, ich muss mir bewusstmachen: Wer möchte ich überhaupt sein als Arbeitgeber? Was sind meine Stärken, welche Werte vertrete ich, wer passt zu mir, wer passt vielleicht auch nicht zu mir? Im zweiten Schritt kommt die interne Umsetzung. Das heißt, dass wenn ich nach außen etwas darstelle, dass ich das nach innen auch vertreten kann und meine Mitarbeitenden das genauso unterschreiben würden. Ich muss meine Arbeitgebermarke leben und professionelle Personalprozesse schaffen. Und im dritten Schritt muss ich mir dann überlegen: Wie kann ich meine Außendarstellung optimieren, damit Bewerber auch wirklich auf mich aufmerksam werden und nicht nur die Mitarbeiter selbst von meinen Arbeitgeberqualitäten wissen. Das ist oft gerade bei kleinen Unternehmen so, dass die Mitarbeiter total zufrieden sind. Es weiß nur kein anderer.

 

Macht es dann Sinn, die Mitarbeitenden also in den Fokus der eigenen Rekrutierungskampagne zu rücken?

Absolut, denn dann ist es ja richtig authentisch! Also im besten Falle kriegt man es hin, dass man Mitarbeitende für sich sprechen lässt und nicht nur sich selbst in den Vordergrund stellt. So liefert man direkt den Beweis liefert dafür, dass man tut, was man behauptet. Wenn ich als Arbeitgeber sage, wir bieten flexible Arbeitszeiten – dann wäre es ja super, wenn man z.B. als Testimonial eine Person in Teilzeit hat, die Mutter oder Vater ist, und berichtet, dass sie ihre Arbeitszeit so einteilen kann, wie es ihr passt. Für die Kommunikation ist dann natürlich auch Social Media ein gutes Instrument.

 

Was sind die häufigsten Fehler, die Unternehmen im Recruiting machen?
Die unklare Positionierung ist immer das, womit wir starten. Also wenn ich einen Arbeitgeber frage: Was kannst du gut? Und dieser hat keine Antwort darauf und kann nicht klar definieren, warum Bewerber:innen bei ihm anfangen sollten – dann ist der erste Schritt, sich zu positionieren und zu gucken, für was will ich überhaupt stehen? Weiter braucht es aber auch eine langfristige Strategie. Welche Botschaften sind uns wichtig, über welche Kanäle erreichen wir wirklich unsere Zielgruppe und wer kümmert sich um das Thema Personal auch langfristig.

Oft gibt es keinen klaren Verantwortlichen im Unternehmen für das Thema. Das merkt man dann schon bei den Stellenanzeigen: Da steckt dann keine Liebe drin, da wollte nur jemand, dass die Stelle schnell online ist. Die fehlende Mühe oder das fehlende Know-how merken die Bewerberinnen und Bewerber sofort. Wenn niemand im Unternehmen ist, der sich darum intensiv kümmern kann, sollte man dringend eine Person im Unternehmen hierfür benennen oder sich alternativ externe Hilfe dafür holen.


Können sich kleine Unternehmen das denn überhaupt leisten?

Ich kann mir auch nicht leisten, keine Mitarbeiter zu haben! Keine Mitarbeiter zu haben, bedeutet, keine Aufträge annehmen zu können. Das heißt, dass ich nicht mehr wettbewerbsfähig bin. Ein gutes Recruiting ist ja nicht einfach nice to have, sondern wird im Zweifelsfall erfolgskritisch.

Wie steht es mit der Generation Z – ist die besonders schwer zu erreichen?

Wenn man weiß wie, ist das ist nicht der Fall. Wenn man digital denkt, sind sie sogar sehr einfach zu erreichen. Der Unterschied ist eigentlich, dass die Generation Z jetzt ausspricht, was sie sich wünschen und gleichzeitig wahnsinnig viel Informationen zur Verfügung haben – auch über potenzielle Arbeitgeber. Das heißt, sie können viel, viel schneller herausfinden, ob das, was das Unternehmen erzählt, Quatsch ist oder nicht.

 

Was sind ihr 3 wichtigsten Tipps, die Sie Unternehmen mit auf den Weg geben?

Das Allererste, was man machen sollte, ist ein Fundament zu schaffen, sich zu positionieren und zu wissen, wofür ich stehe: also meine Arbeitgebermarke definieren. Ohne das wird alles Folgende nicht funktionieren. Ich muss davon überzeugt sein, ein guter Arbeitgeber zu sein.

Als zweites braucht man ein gewisses Knowhow. Entweder man hat das innerhalb seines Teams oder man holt sich von extern Unterstützung. Personalarbeit ist einfach kein Nebenjob. Das erfordert Zeit und Expertise.

Und als Drittes wichtig ist das Thema Authentizität. Das heißt, wenn ich im Recruiting etwas erzähle und ich merke, dass z.B. auf den Bewertungsplattformen Mitarbeitende etwas anderes erzählen, dann hab ich ganz viel Energie in etwas gesteckt, was nicht zum Erfolg führt.

Das Gute ist: All diese Dinge muss man nur einmal machen. Danach hat man ein solides Fundament, auf dem man aufbauen kann und an dem man sein weiteres Recruiting ausrichten kann.

 

Kontakt

connect company GmbH

Christina Fiebig

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