Kinderschuh-Startup Lotta & Emil

Sinnstiftende Arbeit mit Identifikationsfaktor

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel, ist sich Lars Meyer sicher. Dieser Umschwung sei geprägt von einem veränderten Konsumverhalten und dem Wunsch nach einem Job mit Sinn und Identifikationsmöglichkeit. Auch in ihrem eigenen Arbeitsumfeld haben sich Nora (Architektin, Dipl.-Ing.) und Lars Meyer (Betriebswirt, M.Sc.) zuletzt eine Frage gestellt: „Was macht uns wirklich zufrieden?“ Kurzerhand hat das Paar 2018 in seiner Heimatstadt Osnabrück ein Startup gegründet, das seinen eigenen Vorstellungen entspricht: Die Littlefoot GmbH, die sich auf Kinderschuhe aus nachhaltiger Produktion bei fairen Arbeitsbedingungen spezialisiert hat. Der Name des eigenen Schuh-Labels lautet Lotta&Emil.

Lars Meyer und Cristina Riera-Hahn von Lotta&Emil.
Lars Meyer und Cristina Riera-Hahn von Lotta&Emil.

Nora und Lars Meyer sind in Osnabrück zu Hause. Auch, wenn ihre Studienzeit sie in andere Städte geführt hat, sind sie heute – einige Jahre später – endgültig angekommen. Mit ihren drei Kindern leben sie in der Friedensstadt und genießen die Vorzüge: Kurze Wegstrecken, ein umfangreiches Freizeit-, Shopping- und Gastronomieangebot in einer Stadt, die von viel Natur umgeben ist. Insbesondere der Zoo und das VfL-Stadion haben es Lars Meyer angetan. Sein Fazit: Osnabrück biete eine hohe Lebensqualität und sei die ideale Wahl, wenn man sich als Familie niederlassen möchte.

Modernes Mindset wird im Unternehmen gelebt

Doch auch aus Unternehmersicht überzeuge Osnabrück: Im Vergleich zu anderen Städten seien die Fixkosten für Gehälter und Mieten moderat, der zentrumsnahe Standort an der Lotter Straße ermöglicht kurze Wege. Außerdem haben er und seine Frau „extrem gute Fachkräfte mit hoher sozialer Kompetenz“ für das Team von Lotta&Emil gewonnen. Diese bilden das Rückgrat des Startups.

Osnabrücker Keimzelle: Das Ladengeschäft in der Lotterstraße.
Osnabrücker Keimzelle: Das Ladengeschäft in der Lotterstraße.

In einem familiären, wertschätzenden Umfeld arbeiten die Mitarbeiter jeden Tag mit Herzblut daran, die Wünsche der kleinen und großen Kunden zu erfüllen. Das Produkt: Fair produzierte Kinderschuhe aus nachhaltigen Materialien zu erschwinglichen Preisen. Eine kleine Auswahl an Damenschuhen ergänzt das Sortiment. Die Motivation des Teams: Wertschöpfung, ein verantwortungsbewusstes Agieren im Sinne aller Beteiligten.

Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht

Das Schuh-Design stammt von Nora Meyer, die grundsätzlichen Ideen für die Produkte, Vermarktung und Weiteres entwickelt das Paar gemeinsam. Ständig wechselnde Kollektionen suchen die Kunden hier allerdings vergeblich. Auch allzu knallige Farben, wie sie bei anderen Kinderschuh-Herstellern üblich sind, gibt es nicht.

Mit der Nachfrage wächst auch das Lager: Inzwischen kommen 90 Prozent der Bestellungen über den Onlineshop.
Mit der Nachfrage wächst auch das Lager: Inzwischen kommen 90 Prozent der Bestellungen über den Onlineshop.

Denn Lotta&Emil strebt vor allem ein nachhaltiges Wirtschaften an: „Uns ist es wichtig, dass die Schuhe über einen längeren Zeitraum tragbar und zu vielen Kleidungsstücken kombinierbar sind“, so Lars Meyer. Daher werden die Schuhe aus hochwertigen, langlebigen Materialien gefertigt. Von Fast Fashion, die günstig produziert und zügig ersetzt werden muss, hält Familie Meyer nichts.

Daher arbeiten sie mit Produzenten zusammen, die sie persönlich kennen und bei deren Arbeit sie regelmäßig über die Schulter schauen dürfen. Gefertigt werden die Schuhe in einer kleinen Manufaktur, einem Familienbetrieb, in der Nähe von Porto in Portugal. Die textilen Materialien kommen ebenfalls aus Portugal, die Gummistiefel aus Polen. Das Leder stammt aus kontrollierter Herkunft in Spanien. Die Produkte sind nur in kleinen Mengen im Lager vorhanden. Dank direkter Kommunikationswege mit den Produzenten werden diese bei Bedarf nachgeordert.

Lotta&Emil expandiert

Das Konzept von Lotta&Emil begeistert offenbar: Neben dem Hauptstandort an der Lotter Straße betreiben Nora und Lars Meyer seit August 2021 zwei weitere Filialen in Düsseldorf und Hamburg. Derzeit erzielen Nora und Lars Meyer 90 Prozent ihres Umsatzes durch den Onlineshop. Sie planen aber, mehr Kunden in die Ladengeschäfte zu bekommen. Denn letztlich kommt es genau darauf an: auf das Zwischenmenschliche.