Der Spielplatz „Koggestrand“ ist ein Treffpunkt für alle Generationen

Gastronomische Vielfalt und Familienfreundlichkeit

Eine besondere Wohlfühloase in der Osnabrücker Innenstadt findet sich rund um den Adolf-Reichwein-Platz. „Koggestrand“ lautet der Name des hiesigen Spielplatzes, an dem sich eine vielfältige Gastro-Szene etabliert hat. Familienfreundlichkeit wird hier großgeschrieben. Mit seiner Außengastronomie und der entspannten Atmosphäre hat sich das Areal zu einem überaus beliebten Treffpunkt entwickelt.

Die hölzerne Kogge auf dem großen Spielplatz gab dieser typisch Osnabrücker Ecke ihren Namen. Fotos: Christoph Beyer
Die hölzerne Kogge auf dem großen Spielplatz gab dieser typisch Osnabrücker Ecke ihren Namen. Fotos: Christoph Beyer

„Wenn ich hier sitze, ist das wie ein Kurzurlaub für mich“, zeigt sich die 22jährige Monique begeistert. Die französische Austauschstudentin aus Osnabrücks Partnerstadt Angers verbringt ihr zweites Semester an der hiesigen Universität. Zusammen mit zwei Kommilitoninnen hat sie ihre Arbeit in der gegenüberliegenden Bibliothek unterbrochen, um sich am „Koggestrand“ eine Pause zu gönnen. So wie sie nutzen viele diesen Ort für eine Auszeit zwischendurch. Nur wenige Schritte von der Osnabrücker Fußgängerzone entfernt steht hier nicht das Shoppingerlebnis, sondern der ungezwungene Plausch in schöner Umgebung im Vordergrund.

Eine besondere Verbindung

Im Zentrum der Freifläche befindet sich der Spielplatz, auf dem zwei Holzschiffe emporragen. „Hägar“ und „Thor“ lauten ihre Namen, Ergebnis eines Kreativwettbewerbs und Anspielung auf das „Heger Tor“ der Osnabrücker Altstadt. Bevor die Wikinger-Boote den Spielplatz zierten, bestimmte 12 Jahre lang eine Hanse-Kogge mit einem dem Osnabrücker Rathaus nachempfundenen Aufbau das Bild. 2018 musste diese wegen Alterserscheinungen entfernt werden, der Name „Koggestrand“ aber blieb. Wer am Spielplatzrand Getränke oder Speisen genießen und zugleich seine Kinder dennoch im Blick behalten möchte, ist hier bestens aufgehoben. Es ist diese besondere Verbindung von Gastronomie und Spielfläche, welche die den so trocken klingenden Begriff „Aufenthaltsqualität“ hier erlebbar werden lässt.

Sie wissen den "Koggestrand" zu schätzen: Henne-Mitarbeiter Vivien Buchholz und Vico Hanusch.
Sie wissen den "Koggestrand" zu schätzen: Henne-Mitarbeiter Vivien Buchholz und Vico Hanusch.

Wunderbar entspannte Atmosphäre

Eine Mischung aus Café, Bistro und Flaschenbar mit mexikanischem Touch bietet das „bottled“. Ungezwungen und auch ein bischen „szenig“ geht es hier zu, das Publikum ist dabei bunt gemischt, jüngere Gäste überwiegen allerdings. Reger Betrieb herrscht hier auch noch, wenn am späten Abend der Spielplatz längst verwaist ist. Gleich nebenan lassen sich in der CaféBar „Henne“ Getränkevielfalt und hervorragende Frühstücke genießen.

Vivien Buchholz bewirtet hier schon seit längerem die Gäste und weiß um die Vorzüge des Koggestrandes: „Dieser Platz zieht die Leute einfach an, die Atmosphäre ist wunderbar entspannt und gerade viele Eltern und Mütter sind begeistert.“ Zugleich spiele für einige Gäste aber durchaus auch der Aspekt „Sehen und gesehen werden eine Rolle, so Buchholz, denn am „Koggestrand“ bündele sich eben vieles und das mache ihn zusätzlich interessant.

100 verschiedene Eis-Zutaten

Etwas Geduld mitbringen müssen die Gäste des benachbarten „Schlecks“, zumindest an heißen Sommertagen, wenn sich vor dem kleinen aber feinen Eis-Geschäft eine längere Schlange bildet. Dabei bleibt aber zumindest ausreichend Zeit, sich Gedanken über die eigene Eisauswahl zu machen. Die ist im Falle des Schlecks ebenso ungewöhnlich wie vielfältig. Zwischen 100 verschiedenen Zutaten kann gewählt werden.

Ungewöhnliche Eiskreationen aus 100 Zutaten gibt es im "Schlecks". Gründer Florian Stisser und seine Angestellten helfen gerne bei der Auswahl.
Ungewöhnliche Eiskreationen aus 100 Zutaten gibt es im "Schlecks". Gründer Florian Stisser und seine Angestellten helfen gerne bei der Auswahl.

Mit der Aufforderung „Werdet kreativ, seid mutig“ ermuntert eine Aufschrift zu gewagten Eiskombinationen. Ob Salted Caramel, Käsekuchen, Lotuscreme, Salzbrezel oder Marshmellows, die Liste der Möglichkeiten ist lang. Wer es weniger ausgefallen mag oder sich von der Auswahl überfordert fühlt, kann auf Hausbecher mit klingenden Namen wie „Mango Number five“, „Fliegender Holländer“ oder „Frische Brise“ zurückgreifen. „Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Neugier wir bei den Leuten geweckt wird,“ betont Schlecks-Gründer Florian Stisser. Viele Kunden seien erstaunt darüber, was geschmacklich alles möglich sei und auch tatsächlich schmecke. Einige brächten sogar gezielt Freunde mit, oft auch aus anderen Städten. „Das müsst ihr euch mal angucken, was die mit dem Eis dort anstellen“ hieße es dann, so Stisser. Ausgehend von Osnabrück ist das Erfolgskonzept „Schlecks“ als Franchisesystem mittlerweile auch in anderen Städten zu finden.

Bunte Vielfalt

Für Schlecks-Gründer Stisser ist der Koggestrand mit seiner bunten Vielfalt und Familienfreundlichkeit nach wie vor etwas Besonderes. „Für mich steht aber auch das schöne Miteinander im Vordergrund, dass wir hier mit den anderen Gastronomen und Läden haben. Wir pflegen einen engen Austausch inklusive regelmäßiger Treffen, das ist sehr wertvoll“, so Stisser. 2015 öffnete das Schlecks gegenüber dem Spielplatz seine Pforten, zuvor hatte es gleich nebenan, in der Redlinger Straße, sein Domizil bezogen.

Kreativviertel mit Kiezcharakter

Dass der „Koggestrand“ von vielen als Kern eines Kreativviertels mit Kiezcharakter wahrgenommen wird, hängt eng mit genau dieser zusammen. Die vergleichsweise kurze, den Fußgängern vorbehaltene Straße präsentiert sich ebenfalls als ein Ort des ungezwungenen Austauschs. Trendiges und Traditionelles gehen hier eine wohltuende Verbindung ein. Ob fair gehandelte Kaffeespezialitäten, ausgefallene Mode oder internationale Speisen – die inhabergeführten Läden geben sich viel Mühe, damit sich die Gäste bei Ihnen wohlfühlen.

Das gilt auch für die Osnabrücker Kult-Kneipe „Grüner Jäger“, die sich direkt am Übergang vom „Koggestrand“ zur Redlinger Straße erhebt. In den großzügigen Räumlichkeiten einer der ältesten Kneipen Osnabrücks treffen sich alle Generationen. Beheimatet ist hier aber auch der älteste Stammtisch Deutschlands. Dessen Mitglieder kehren hier bereits seit 1894 ein. Im Grünen Jäger wiederum hat man gute Chancen, Pascal Rupp über den Weg zu laufen…